10. Rohbau

 

Nachdem du nun mal etliche Materialien kennengelernt hast, kommt die nächste Frage: Wie baut man die denn zusammen? In dieser Lektion erfährst du mehr über den Rohbau, über den U-Wert und wir zeigen dir drei „Modelle“ eines Wandaufbaus.

Rohbau-Einführung

Nachdem wir in einer vorigen Lektion bereits etwas über die rechtlichen Vorgaben gesagt haben, wollen wir dir hier einen technischen Background zum Rohbau und zur Gebäudehülle geben. Die aus unserer Sicht wichtigsten technischen Funktionen, die dir die Gebäudehülle bieten soll, sind:

  1. Standsicherheit,
  2. Wärmedämmung,
  3. Brandschutz und
  4. Schallschutz

Daher werden wir diese Punkte im Folgenden etwas näherbringen.

Standsicherheit

Wie bereits im Abschnitt über das Baurecht kurz beschrieben, bedeutet Standsicherheit für dich, dass dein Haus den ortsüblichen Belastungen standhält und weder einstürzt, noch umfällt oder wegweht (und glaub uns, so ein richtiger Sturm kann schon ganz schön am Tiny House rütteln!). Diese Standsicherheit kann mit einer Statikberechnung vom Bauingenieur, Architekten oder einem dementsprechend ausgebildeten Zimmermann nachgewiesen werden. Bei diesem Nachweis der Standsicherheit kann man z.B. zwischen senkrechten und horizontalen Lasten unterscheiden. Senkrechte Lasten sind zum einen das Gewicht des Hauses selbst, also die Wände halten das Dach und der Boden hält die Wände und das Fundament hält den Boden. Zusätzlich muss dann noch die Schneelast berücksichtigt werden, die je nach Standort unterschiedlich sein kann. Horizontale Lasten sind z.B. Sturmlasten, die ebenfalls vom Standort abhängen, oder auch der Fahrtwind bei mobilen Häusern.

Senkrechte Lasten kann man z.B. mit stärkeren Balken aufnehmen, für horizontale Lasten werden üblicherweise Beplankungen mit versteifend wirkenden Platten (z.B. aus Holz oder Rigips) verwendet, seltener noch Querstreben oder Metallbänder.

Da unsere Villa Kuntergrün mobil ist, haben wir das Haus auf Sturmlasten ausgelegt, die an der Nordsee üblich sind und Schneelasten aus den Alpen. Grob kann man bezüglich der Statik sagen: „Mehr hilft mehr“. Aber das kostet eben auch mehr und widerspricht dem Wunsch mit einer annehmbaren Grundfläche unterhalb von 3.5t zu bleiben. Daher lohnt es sich, hier zu optimieren. Eine gute Übersicht über Wind- und Schneelastzonen in den EU-Ländern findest du hier, für die Schweiz hier.

Fiona hat ihre Statik nicht selbst errechnet, hat aber einen Zimmermann über ihre Pläne schauen lassen, der sie dann gelobt hat. Das heisst nicht, dass ein Architektenstudium überflüssig ist und das jeder auch alleine könnte. Aber wir bauen hier kein Hochhaus, sondern ein Tiny House ;)

Trotzdem können wir dir keine Angaben geben, welche Balkenstärke für deinen Entwurf die Richtige ist – je nach dem, wie du es baust, wirken andere Kräfte. Einen sehr ausführlichen Beitrag zum Thema Statik bei Tiny Houses findest du hier. Der Autor hat – wie wir – letztendlich überwiegend Ständer mit einem Querschnitt von 80mm x 60mm genutzt. Besonders kritisch sind die Ecken, hier haben wir 80×100 genommen, in dem verlinkten Beitrag hat der Autor 80×80 genutzt. Zudem ist es wichtig die Schwachstelle über den Rädern gut zu verstärken. Hier hilft es, den überbrückenden Balken an den beiden Enden einige Zentimeter auf denjenigen Balken aufliegen zu lassen, die auf der Stahlkonstruktion liegen. Außerdem können hier durch Querstreben die senkrechten Lasten von der Mitte des oberen Querbalkens zu den Auflagepunkten über der Stahlkonstruktion vom Anhänger geleitet werden.

Mit diesen Informationen und den Bildern von einigen Konstruktionen (auch von unserer) hast du einen guten Startpunkt für den Plan deines eigenen Tiny Houses. Mit deinen Skizzen kannst du dann zum Experten, der dir weiterhilft. Sofern du keine Baugenehmigung brauchst oder anstrebst, langt es vermutlich, wenn du einen erfahrenen Holzbauer drüberschauen lässt, der dir die Schwachstellen deiner Konstruktion aufzeigt. Wenn du aber eine Baugenehmigung benötigst, dann solltest du nach deiner Planung – aber vor dem Bau! – einen Statiker konsultieren.

 

Wärmedämmung

Eine gute Wärmedämmung nützt dir zweimal: Einmal hält sie im Winter die Wärme im Tiny House und schützt dich so vor Kälte oder allzu hohen Kosten bei der Wärmeerzeugung. Und zum anderen hält sie im Sommer die Wärme draußen und schützt dich so vor sehr hohen Temperaturen im Haus. Der Dämmwert einer Wand (oder auch des Bodens und des Daches) wird mit dem sogenannten U-Wert berechnet und vorgegeben. Der U-Wert wiederum ergibt sich aus den Wärmewiderstandsbeiwerten der verwendeten Materialien und der entsprechenden Materialstärke. Dabei gilt, je geringer der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung, denn der U-Wert ist quasi ein Maß für die Wärmeenergie, die bei einer gewissen Temperaturdifferenz zwischen dem Innenraum und der Außenwelt verloren geht. Der Wärmewiderstandsbeiwert kann z.B. bei EPS-Dämmung bei 0.027 W/m*K liegen, der von Jutematten bei 0.035 W/m*K. Auch hier gilt, je kleiner desto besser ist die Dämmung. Im Umkehrschluss heißt das, um mit Jutematten auf den gleichen U-Wert einer Wand zu kommen wie bei Verwendung von EPS, muss die Dämmstärke zunehmen, also die Wand letztendlich dicker werden. Berechnen kannst du den U-Wert deines Wandaufbaus einfach und kostenlos mit Tools im Internet, z.B. dem U-Wert-Rechner auf www.ubakus.de.

Teils erhebliche Wärmeverluste können zudem durch Wärmebrücken (fälschlicherweise gerne auch Kältebrücken genannt) entstehen. Daher gilt es, diese zu vermeiden. Typische Wärmebrücken in einem Tiny House können beispielsweise die Fensterlaibung sein, die Schrauben zur Befestigung einer Markise oder auch die Anschlussrohre für Wasser und Abwasser bei einem Tiny House on Wheels. Die Wärmeverluste über die Anschlussrohre kann man u.a. durch ordentliche Dämmung der Rohre minimieren, auch für die meisten anderen Wärmebrücken gibt es Verfahren, Produkte oder Tricks zum Minimieren. Das solltest du dir auf jeden Fall im Einzelfall anschauen (lassen). Wärmebrücken sind für deinen Heizwärmebedarf normalerweise nicht sehr ausschlaggebend, da sie ja klein sind im Vergleich zu Wand-, Boden- und Deckenflächen. Aber an solchen Schwachpunkten kann sich aufgrund einer Temperaturdifferenz am ehesten Schimmel bilden.

Neben deinem eigenen Komfortgewinn soll durch eine gute Wärmedämmung vor allem auch bei der Wärmeerzeugung eingespart werden, damit weniger CO2 und Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub in die Luft gelangen. Dies ist der eigentliche, vernünftige Grund für eine wirklich gute Wärmedämmung. Diesen hinter dem vorgegebenen U-Wert eigentlich angestrebten geringen Wärmebedarf kann man aber auch mit einer eher mittelmäßigen Dämmung erreichen, wenn andere Faktoren gegeben sind. So haben wir in unserer Villa Kuntergrün z.B. darauf geachtet, Richtung Süden große Fenster einzubauen, sodass die Sonne auch im Winter leicht unser Haus aufwärmen kann und wir somit viel weniger heizen müssen. Dies nennt man „solare Gewinne“. Beim einfachen U-Wert spielen diese solaren Gewinne leider keine Rolle. In der Schweiz gibt es aber u.a. den Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK), bei dem diese einfließen. Somit kann der tatsächliche Verbrauch viel realitätsnaher vorausgesagt werden, als alleine mit dem U-Wert. Kontraintuitiv könnte dasselbe Haus hoch in den Bergen trotz niedrigerer Durchschnittstemperatur weniger Heizenergie benötigen als im Flachland, einfach weil es dort weniger Nebel gibt und somit die Sonne das Haus direkt heizt.

Im Sommer jedoch können diese hohen solaren Gewinne sehr unerwünscht sein. Daher solltest du darauf achten, große Fensterflächen im Sommer gut zu beschatten. Das heißt nicht, dass du den Sommer über im Dunklen sitzen musst, sondern vielmehr, dass du von außen (!) die Sonne daran hinderst, direkt in deine Fenster zu scheinen. Zum Beispiel kann dabei ein großes Sonnensegel helfen. Bestenfalls baust du dir etwas, das bei hochstehender Sonne Schatten auf deine Fenster wirft, bei flachstehender Sonne im Winter jedoch die Strahlen durchlässt. Oder du demontierst deine Verschattung im Winter wieder. Das ist zwar etwas mehr Aufwand, bringt dir aber u.U. mehr solare Gewinne im Winter plus stärkere Beschattung im Sommer.

Brandschutz

Auch beim Brandschutz gibt es natürlich einige Vorschriften, was hier genau gilt, solltest du selber bei den Verantwortlichen deines geplanten Wohnortes erfragen! Letztendlich soll der Brandschutz auf der einen Seite dich davor schützen, dein Leben oder zumindest dein Haus zu verlieren. Auf der anderen Seite soll der Brandschutz auch deine Nachbarn schützen, falls dein Haus Feuer fangen sollte. Die Regeln des Brandschutzes können teilweise stark übertrieben wirken. Das kann zum einen daran liegen, dass diese Regeln für „normale“ Häuser ausgelegt sind und Tiny Houses vielleicht andere Regeln bräuchten. Zum anderen kann diese gefühlte Übertreibung auch daran liegen, dass man aufgrund mangelnder Erfahrung das Feuer eines Hauses zu unterschätzen neigt. Ich kenne jedenfalls sehr wenige Menschen, die einen Hausbrand aus eigener Erfahrung miterlebt haben.

Daher sollte der Brandschutz auch beim Tiny-House-Bau berücksichtigt werden. Wichtig hierbei ist zum einen, dass du innerhalbe des Hauses in der Nähe von Feuerstellen – also deinem Holzofen oder deinem Gasherd – feuerfeste Materialien verbaust. So zum Beispiel eine Gipskartonplatte hinter dem Ofen und eine spezielle Wanddurchführung für das Ofenrohr. Zwischen Holzofen und Wand muss zudem ein Mindestabstand eingehalten werden. Dieser ist abhängig vom Ofen, den du einbaust, und wird vom Ofenhersteller angegeben. Bei unserem tinytube sind es nur 10cm, sodass er nicht zu viel Platz nach vorne wegnimmt. Bei anderen Öfen kann das auch mehr sein, z.B. 20cm oder sogar 30cm. Das wäre auch bei der Ofenplanung zu beachten.

Zum anderen soll – falls doch ein Feuer ausbricht – sich dieses nur langsam ausbreiten. Dafür ist z.B. unsere Jutedämmung mit einem Brandhemmer (Soda) versehen. Gleichzeitig soll dann noch ein gewisser Abstand zum nächsten Haus gewahrt sein, damit das Feuer nicht überspringt, und du musst die Chance haben, aus dem brennenden Haus rauszukommen. Und ein kleiner Feuerlöscher sollte griffbereit sein. Auch der Brandschutz ist also keine allzu schwierige Sache. Aber eingehalten werden müssen die Vorgaben dennoch.

Schallschutz

Viel weniger lebensgefährlich ist es, die geltenden Regeln des Schallschutzes zu missachten. Der Schallschutz soll zum einen dem Schutz deiner Nachbarn dienen, damit diese auch trotz lautem Schlagzeugspiels oder eskalierenden Streits nicht gleich vom Hocker fallen. Zum anderen soll der Schallschutz auch dich vor äußerlichem Lärm schützen, z.B. durch vorbeifahrende Autos, eine Einflugschneise oder dem Rasenmäher des Nachbarn. Dein Leben und das der Nachbarn wird also nicht direkt durch Lärm gefährdet, aber dauerhafter Lärm kann zu Stress und in der Folge zu gesundheitlichen Problemen führen.

Beim Schall kann zwischen Luftschall und Körperschall unterschieden werden. Luftschall ist der Schall, bei dem sich die Wellen in der Umgebung über die Luft ausbreiten. Das passiert z.B. wenn du mit jemandem sprichst. Wenn du in einem luftdichten Raum bist, dann kann im Idealfall kein Luftschall rein oder raus. Wenn du gut gebaut hast, dann sollte das auch in deinem Tiny House der Fall sein, denn einen unkontrollierten Luftaustausch möchte man schon wegen der Wärmeverluste und der möglichen Schimmelbildung nicht.

Wo der Luftschall jedoch auf ein Hindernis trifft, wird die Energie in Körperschall umgewandelt. Das heisst, einfach gesagt, dass z.B. die Wand anfängt, leicht zu schwingen. Diese Schwingungen setzen sich durch die Wand fort und werden auf der anderen Seite wieder in Luftschall umgewandelt, den du wieder über dein Ohr wahrnehmen kannst. Bei der Ausbreitung des Schalls werden also die jeweils benachbarten Moleküle eines schwingenden Moleküls ebenfalls in Schwingung versetzt. Ohne Moleküle, also z.B. im Vakuum des Weltalls, kann sich Schall nicht ausbreiten. Wie sehr sich der Körperschall nun durch die Wand ausbreiten kann, hängt insbesondere von der Trägheit der Moleküle in der Wann ab. Als Faustformel kann man sagen: je schwerer die Wand desto mehr nimmt die Schallintensität ab. Eine Beplankung der Wand mit 3cm starken Platten bringt mehr Schallschutz als eine Beplankung mit 6mm Pappelsperrholz. Allerdings wird es dann schwieriger, unterhalb der 3.5t zu bleiben.

Ein anderer Trick um den Schallschutz zu erhöhen wäre, Innen- und Aussenwand mit einem zweischaligen Aufbau schalltechnisch zu entkoppeln. Der Schall würde dann auf der einen Seite von Luftschall in Körperschall umgewandelt und durch die erste Wandschale hindurch gehen. Dort würde wieder eine Umwandlung von Körper- in Luftschall stattfinden, anschliessend wieder von Luft- in Körperschall. Dann würde der Schall durch die zweite Wand gehen und am Ende wieder in Luftschall umgewandelt werden. Durch diese Umwandlungen und insbesondere auch durch die Reflexionen des Luftschalls zwischen den beiden Wandschalen verliert der Schall deutlich an Intensität. Diesen Aufbau haben wir praktisch mit unserer ruhenden Luftschicht in den Aussenwänden bei der Villa Kuntergrün umgesetzt. Diese ruhende Luftschicht bringt also neben wärmetechnischen aus schallschutztechnische Vorteile.

 

Rohbau: Die einzelnen Elemente

Dach

Dachformen

Üblicherweise besitzen Häuser in Westeuropa Satteldächer, also Dächer mit zwei schrägen Dachflächen und einem Dachfirst in der Mitte. Teilweise vergrößern sogenannte Gauben den Innenraum. Auch sehr beliebt sind Flachdächer, also Dächer ohne oder mit nur geringer Neigung (1°-2°). Im Gegensatz zu Steildächern (also z.B. Satteldächern) kann das Regenwasser hier nicht so gut abfließen, weshalb bei Flachdächern wesentlich mehr Augenmerk auf ordentliches Abdichten gelegt werden muss als bei Steildächern. Dafür verliert man bei gleicher Höhe des Hauses keinen Raum durch Dachschrägen. Seltener anzutreffen, aber auch nicht ungewöhnlich, sind Pultdächer. Dabei ist das Dach nur zu einer Seite geneigt, also asymmetrisch. Dadurch ist das Haus an der einen Seite höher als auf der anderen. Das Pultdach ist die Form, die wir für die Villa Kuntergrün gewählt haben.

Daneben gibt es auch noch weitere, teils seltener, teils häufiger auftretende Dachformen, wie z.B. das Walmdach. Im Wagenbau, also den Tiny Houses verwandten Behausungen, ist das Tonnendach weit verbreitet. Einen guten Überblick über übliche Dachformen kannst du hier finden.

Jede diese Dachformen hat neben ästhetischen Merkmalen natürlich auch wieder seine technischen Vor- und Nachteile. Wir empfinden das Pultdach als am einfachsten zu bauen, wobei das Satteldach auch nicht viel komplizierter ist. Da die Dachsparren beim Pultdach eine viel größere Weite überbrücken müssen, als beim Satteldach, müssen sie stärker sein, dafür entfällt der Firstbalken. Das gleiche gilt für eine geringere Dachneigung. Je steiler das Dach ist, desto leichter kann Schnee abrutschen, was wiederum in der Statik berücksichtigt werden kann.

Hinterlüftung

Generell sollten Außenwände und auch das Dach nach außen hin diffusionsoffen konstruiert sein. So kann Feuchtigkeit von innen nach außen transportiert werden. Wenn es im Innenraum feucht ist und diese Feuchtigkeit in die Dämmung eintritt und dann auf der Außenseite nicht austreten kann, sondern schlimmstenfalls dort kondensiert, dann kann es passieren, dass deine Dämmung nass wird. Das wiederum führt zu einem wesentlich schlechteren Dämmwert und u.U. fängt deine Dämmung und dein Konstruktionsholz in der Folge an zu schimmeln und zu gammeln. Somit wäre dein Haus dann nicht mehr sicher, da es bei vergammeltem Konstruktionsholz einsturzgefährdet sein kann. Insbesondere bei Verwendung von Dachblechen, die nicht diffusionsoffen sind, solltest du daher dein Dach hinterlüften.

Die Hinterlüftung solltest du so auslegen, dass ein Luftzug entstehen kann von unten nach oben. Die Luft unter dem Dachblech ist üblicherweise wärmer als die Umgebungstemperatur und strebt somit nach oben. Die nach oben strebende Luft zieht dann von unten kältere nach, wodurch die Hinterlüftung „aktiviert“ wird.

Dachbleche (und auch Dachziegel) werden üblicherweise auf Dachlatten montiert, die quer zu den Dachsparren liegen. Quer zu den Dachsparren bedeutet aber auch, dass Luft zwar theoretisch von links nach recht (oder umgekehrt) durchströmen könnte, aber eben nicht von unten nach oben. Dafür benötigst du noch eine sogenannte Konterlattung. Das sind Dachlatten, die parallel auf die Dachsparren montiert werden, darauf kommt dann die eigentliche Lattung und schließlich die Dachbleche. Hier findest du eine einfache Skizze dazu.

Kleintier- und Insektenschutz

Wenn du jetzt allerdings solch eine Hinterlüftung konstruierst, dann kann da nicht nur die Luft durch, sondern auch Insekten und sogar kleine Nagetiere. Das kann dazu führen, dass du entweder ein Wespennest im Dach hast, oder ein Marder dir die Dämmung zerstört. Beides nicht sonderlich erstrebenswert. Dem kannst du mit Gittern aus Edelstahl oder verzinktem Stahl entgegenwirken. Wir haben zunächst ein feinmaschiges Insektenschutzgitter verbaut, das gegen Wespen etc. schützt. Ein Marder kommt da natürlich auch nicht hindurch, aber die Gitter sind recht instabil und ein Marder könnte diese mit Leichtigkeit und seinen Krallen zerstören. Daher haben wir vor diese Insektenschutzgitter noch Kaninchengitter montiert. So sollten wir gut gewappnet sein.

Und ja, Michelles Eltern haben die Marder die halbe Isolation rausgerissen, es lohnt sich also wirklich, hier gute und starke Gitter zu nutzen!

Regenrinne

Üblicherweise werden auch Regenrinnen montiert. Bei größeren Überbauungen ist das zwingend notwendig, da sonst das viele Regenwasser von der großen Fläche des Daches sehr konzentriert auf einer Linie herunterkommen würde. Das würde zum einen der Bodenoberfläche schaden, zum anderen kann es durch Erosion auch zu viel größeren Problemen führen. Nicht zuletzt ist es auch sehr unangenehm, wenn man unter diesem Schwall vom Dach hindurch zur Eingangstür gelangen muss.

Bei Tiny Houses ist die Dachfläche naturgemäß nicht groß, sodass es vermutlich (außer in sehr gefährdeten Regionen) nicht zu Erdrutschen o.ä. in Folge von Erosion kommen wird. Wenn du also nicht gerade ein Pultdach hast, das nicht seinen tiefsten Punkt über der Eingangstür hat, sollte es wohl auch ohne Regenrinne gehen. Ob du damit jedoch eine Baugenehmigung bekommst, bleibt zu bezweifeln.

Wir haben uns also für eine Regenrinne entschieden, genauer gesagt für eine Kleindachregenrinne aus Titanzink. Zum Einen haben wir eben den tiefsten Punkt unseres Daches über der Südseite, also auch unserer Tür. Zum Anderen wollten wir das Regenwasser sammeln, um es für unseren Garten (und ggf. weitere Zwecke) nutzen zu können. Bei der Villa Kuntergrün steht nun also auf der Südseite eine Regenrinne über die Fassade (wie oben zu sehen). Du kannst die Regenrinne allerdings auch in den Übergang zwischen Dach und Fassade integrieren. Das ist vor allem bei modernen Häusern verbreitet und nennt sich dort „innenliegende Dachrinne“. Hier solltest du aber unbedingt aufpassen, dass die Regenrinne dicht ist und das Wasser auch stets frei ablaufen kann. Ansonsten besteht bei dieser Lösung die Gefahr, dass das Regenwasser hinter die Fassade läuft und dir ggf. die Dämmung und das Fassadenholz vergammeln lässt.

Die Montage der Regenrinne war für uns etwas tricky. Es wurden einzelne Teile mit einer Länge von je 2m geliefert. Dabei sind die Teile so vorgefertigt, dass jedes seinen definierten Platz hat. Dann steckt man die einzelnen Teile zusammen und schraubt sie auf die Dachlatten (unter das Blech). Die Stellen, an der die einzelnen Teile gesteckt sind, müssen noch abgedichtet werden. Hierzu hat uns unser Hersteller zwei Varianten genannt: Weichlöten und Kleben mit Spezialkleber. Da wir – auch im Sinne der Kreislaufwirtschaft – keine großen Fans vom Kleben sind, haben wir uns für das Weichlöten entschieden. Unser lieber Helfer vom Bauplatz hatte nämlich das entsprechende Werkzeug und die Kenntnisse dafür. Als es dann aber an die Montage ging, war er gerade mal nicht da und das Lötwerkzeug war kurz vorher kaputt gegangen. Da wir nun aber den Spezialkleber nicht gekauft hatten und auch nicht warten wollten, haben wir uns für eine dritte Variante entschieden: Silikon. Das bekommt man in jedem Baumarkt, auch für Außenanwendungen. Nach 1-2 Nacharbeiten läuft das Wasser nun auch dort ab, wo es soll. Empfehlen würden wir dennoch eine der anderen Varianten.

Wie gross die Regenrinne sein muss, kannst du mit diesem Rechner herausfinden. Bei einer Dachfläche bis zu 35qm kannst du eine Kleindachregenrinne mit einem Fallrohr von 60mm Durchmesser nehmen.

Fenster und Tür

Folgende Kriterien gibt es bei der Fensterwahl zu beachten:

  • Material (Holz, Kunststoff, Aluminium)
  • Öffenbarkeit (nach innen, nach außen, gar nicht)
  • Verglasung (zweifach, dreifach, Isolierverglasung)
  • Sicherheit (Art des Schließmechanismus)
  • Preis (gebraucht, neue Massenware, neue Sonderanfertigung)

Material

Hier kam für uns nur Holz in Frage, es ist einfach das nachhaltigste Ausgangsmaterial (siehe Lektion „Materialkunde“).

Öffenbarkeit

Hier haben wir uns für nach außen öffenbare Fenster entschieden, da uns dadurch mehr Platz im Innenraum zur Verfügung steht. Zum Beispiel können wir ein großes Fenster in der Küche haben und trotz Benutzung der Küchenablage vor dem Fenster dieses immer öffnen. Auch bei uns im Schlafzimmer können wir die Fenster öffnen ohne, dass Matratze und Bettdecke im Weg sind. Gerade in einem Tiny House ist die Ausnutzung des Innenraumes besonders wichtig, außerhalb ist man freier.

Nach innen öffenbare Fenster sind allerdings zumindest in den meisten Regionen günstiger, weil nach aussen öffenbar zum Beispiel nicht angeboten wird und daher aus z.B. Dänemark bestellt werden muss. Bei den nach innen öffenbaren Fenster steht man auch nicht vor dem Problem, Mückennetze anzubringen, die man auch irgendwie öffnen muss, um überhaupt ans Fenster zu kommen. Und je nach Höhe, kommt dir das Fenster draussen in den Weg.

Verglasung

Zweifachverglasung ist Standard, Einfachverglasung ist aus energetischen Gründen nicht sinnvoll. Dreifachverglasung oder Isolierverglasung verbessern den Dämmwert, erhöhen aber auch das Gewicht enorm. Wenn man die Scheiben für den Transport einfach entnehmen und gesondert transportieren kann oder falls ihr auf über 3,5t baut, dann ist es sinnvoll hier etwas mehr zu investieren. Allerdings ergibt das auch nur wirklich Sinn, wenn Boden, Wände und Decke entsprechende Dämmwerte aufweisen. Wenn ihr den Wänden insgesamt nur 8cm Dämmung spendiert, dann braucht ihr auch keine Dreifachverglasung verbauen, das bringt dann weder dämmtechnisch noch schallschutztechnisch relevante Vorteile. Tendenziell sind eure Fensterflächen im Vergleich zu den restlichen Flächen sehr gering, weshalb ihr eher in die Dämmung der restlichen Flächen investieren solltet als in die Fenster. Bestenfalls habt ihr optimale Dämmwerte für die gesamte Gebäudehülle und Fenster, wenn ihr den Holzständeraufbau wie oben beschrieben anwendet oder den beschriebenen Vollholzaufbau.

Sicherheit

Es gibt für Fenster und Türen verschiedene Sicherheitsstufen gegen Einbrüche. Wir haben uns für Fenster entschieden, die in Dänemark hergestellt werden. Dort herrscht ein ganz anderes Sicherheitsbedürfnis als in deutschen Großstädten, weshalb unsere Fenster und unsere Tür deutsche Sicherheitsstandards nicht erfüllten. Wir sehen unser Häuschen aber nicht wirklich gefährdet, weil wir zum einen keine wirklich wertvollen Gegenstände oder größere Geldbeträge darin aufbewahren. Zudem wollen wir mit unserem Häuschen weder in Großstädten noch einsam im Wald stehen. Auf belebten Höfen oder in kleineren Gemeinden erregt ein Tiny House für so viel Aufsehen, dass ein Einbrecher von so viel Aufmerksamkeit wahrscheinlich abgeschreckt ist, bzw. ist das Risiko im Vergleich zum erkennbaren Nutzen viel zu hoch.

Preis

Die Bandbreite, die ihr für Fenster ausgeben könnt, ist wahrlich beachtlich. Wenn ihr Glück habt, findet ihr bei einer Hausrenovierung, auf dem Schrottplatz oder im Internet gebrauchte Fenster zum Nulltarif. Das ist natürlich das preisgünstigste, aber dafür müsst ihr nehmen, was ihr bekommt. Nach außen öffenbare Fenster sind so bei uns höchstwahrscheinlich nicht zu finden. Am ehesten noch, wenn ihr in Norddeutschland oder direkt in Dänemark danach sucht.

Das zweitgünstigste sind Fenster von der Stange aus dem Baumarkt. Dort stehen immer Fenster in verschiedenen Größen rum, Sonderangebote gibt es hier sicher auch immer wieder. Allerdings sind dies doch fast ausschließlich Kunststofffenster und auch hier müsst ihr nehmen, was ihr bekommt, wobei die Auswahl natürlich etwas größer ist. In typischen deutschen Baumärkten handelt es sich auch immer um nach innen öffenbare Fenster.

Die dritte Möglichkeit ist die Maßanfertigung. Wir haben unsere Fenster über unseren ökologischen Baustoffhändler von Frovin bekommen. Die wiederum vertreiben die Fenster eines dänischen Herstellers, der auch tatsächlich in Dänemark produziert. Wir haben Anzahl und Maße unserer Wunschfenster einfach angeben können, sowie aus einer Farbpalette unsere Wunschfarbe auswählen können. Insgesamt haben wir für unsere 6 Fenster und die eine Doppeltür etwas über 4.000 € ausgegeben. Das hätten wir natürlich im Baumarkt wesentlich günstiger bekommen. Aber dafür haben wir nun Holzfenster, mit ökologischer Farbe gestrichen, nach außen öffenbar und nach unseren Wunschmaßen gefertigt. Ein zusätzlicher Vorteil liegt in den sehr schmalen Fensterrahmen. Dadurch wirken die Fensterflächen bei gleichem Ausschnitt wesentlich größer als deutsche Standardfenster. Zudem verbessert sich durch die schmaleren Rahmen der Dämmwert. Der Holzrahmen des Fensters ist eine der größten Wärmebrücken im Haus. Je kleiner der ausfällt, desto besser für die Gesamtbilanz.

Bei der letzten Variante musst du nicht das ganze Ständerwerk und deine Pläne den Fenstern anpassen, sondern umgekehrt.

Einbau

Bevor du deine Fenster einbauen kannst, müssen in deinem Ständerwerk die entsprechenden Öffnungen vorhanden sein. Das heisst, um die späteren Fenster muss ein Rahmen aus Holzbalken in das Ständerwerk integriert werden, der nachher die Fenster hält. Die Öffnung sollte dabei etwas grösser sein als das Fenster, sodass rund um dieses an jeder Seite ca. 1cm Luft bleibt. Somit kannst du das Fenster dann genau ausrichten, den Rahmen würde man höchstwahrscheinlich nicht so genau hinbekommen.

Beim Einbau der Fenster in die Öffnung empfiehlt es sich, sofern möglich, die Fensterflügel auszuhängen. Das macht das Ganze viel leichter. Bei einigen unserer Fenster haben wir nicht herausgefunden wie die Flügel entnehmbar sind. Das ging auch, war aber schon anstrengend. Beim Ausrichten der Fensterrahmen ist darauf zu achten, dass es zum einen senkrecht ist und nicht nach innen oder aussen geneigt. Das würde nämlich sonst dazu führen, dass das Fenster ggf. von alleine auf oder zu geht. Eine eher nervige Angelegenheit. Zum anderen sollte es auch waagerecht sein und alle Ecken einen rechten Winkel ergeben. Gerade wenn letzteres nicht beachtet wird, kann es dazu führen, dass das Fenster später nicht oder nur schwergängig schliesst. Wenn das Fenster ausgerichtet ist, dann kannst du es z.B. mit kleinen Keilen an allen Seiten des Rahmens vorläufig fixieren. Auch das geht ohne den Fensterflügel wesentlich einfacher…

Montieren kannst du das Fenster dann einerseits mit speziellem Bauschaum. Dabei wird ein Schaum in die Zwischenräume zwischen Fensterrahmen und Holzrahmen eingespritzt. Dieser „geht auf“ und härtet aus. So hält dein Fenster stabil und ist luftdicht montiert. Wer – wie wir – möglichst kreislaufwirtschaftlich bauen will, der kann die Fenster aber auch mit Schrauben befestigen. Achte dabei darauf, an dieser Stelle Schrauben mit durchgängigem Gewinde zu verwenden, damit der Fensterrahmen nicht verzogen wird. Die Zwischenräume kannst du dann mit Teilen deiner Dämmung oder auch speziellem Stopfhanf füllen. Allfällige Folien kannst du dann an die Rahmen kleben. Dafür haben wir das Klebeband genutzt, dass wir auch für das Verkleben der Folien untereinander genutzt hatten. Es gibt aber auch spezielles Fensteranschlussband, das eine noch etwas bessere Dichtigkeit bringt.

Insektenschutz

Gerade bei ländlichem Standort sind Mosquitonetze sehr empfehlenswert. In Bau- und Supermärkten und im Internet findet man sehr viele verschiedene Angebote. Das reicht von einfachen Gasen mit Klettband über ein- und aushängbare Rahmen hin zu Fliegenschutzrollos. Wenn du auch nach aussen öffenbare Fenster hast, dann werden aber vermutlich die meisten Lösungen nicht funktionieren, die für „normale“, nach innen öffenbare Fenster entwickelt wurden. Du müsstest ja durch den Insektenschutz die Fenster öffnen können. Wir haben es so gelöst, dass wir in die Fliegengitter einen Reissverschluss eingenäht haben, sodass eine Öffnung für die Hand entsteht. Das hat aber auch nur mittelmässig funktioniert, insbesondere weit geöffnete Fenster waren schwierig wieder zu schliessen. Hier lohnt es mal einen Blick in die Wohnmobilausstattung zu werfen. In Wohnwagen und -mobilen werden ja auch nach aussen öffenbare Fenster genutzt, die auch über einen Insektenschutz verfügen. Für uns haben die Angebote aufgrund der unterschiedlichen Fenstermasse jedoch nicht gepasst. Ausserdem sind diese Lösungen, wie auch Insektenschutzrollos für den Hausbau recht teuer. Auf der anderen Seite kann eine Lösung, die im Alltag einfach zu bedienen ist, sehr angenehm sein. Insbesondere bei den Fenstern (oder der Tür), die du mehrmals täglich öffnest.

Beschattung

Bei der Einplanung von Fenstern ist es auch immer wichtig, an den Sonnenschutz zu denken. Wer viele Fenster nach Süden hat, wird dies im Winter an geringerem Heizaufwand merken, im Sommer u.U. aber auch an schnellem Temperaturanstieg drinnen leiden. Neben möglichen Kreislaufproblemen durch Überhitzung kann direkte Sonnenstrahlung auch für Bildschirme und Lebensmittel zum Problem werden.

Möglicher Sonnenschutz für innen und aussen:

  • Gebäudeorientierung
  • Fassadenstruktur
  • Dachüberstand
  • Rollladen
  • Sonnensegel
  • Fensterladen
  • Balkone
  • Laubbäume (im Winter direkte Sonne)
  • Jalousien, Rollos
  • Sonnenschutzglas
  • Plisseeanlage
  • Vorhang
  • Fensterwahl

Wenn möglich sollten die Fenster trotz Sonnenschutz noch Tageslicht hereinlassen. Was sich bei uns sehr bewährt hat, ist in alle Himmelsrichtungen Fenster zu haben. So kann trotz Vorhang genügend Licht durch Fenster mit anderer Ausrichtung ins Haus fallen. Gerade bei kleinen Räumen ist es von Vorteil, viel Licht zu haben, da dies den Raum grösser erscheinen lässt und durch den Raum nach draussen (der Blick durchs Fenster) Weite und mehr Platz entstehen kann. Optimalerweise sollte die Beschattung aussen liegen, sodass die direkte Sonnenstrahlung erst gar nicht in das Haus dringt. Ein Vorhang drinnen kann zwar das Licht abhalten und hilft auch etwas gegen die Wärme. Allerdings nimmt der Vorhang trotzdem teilweise die Wärmestrahlung auf und gibt sie an den Innenraum weiter. Die Sonnenstrahlung vor dem Fenster aufzuhalten ist viel effektiver.

 

 

 

Gewicht

Nebst den statischen Berechnungen, die du machen solltest, ist es auch wichtig, dein Gewicht auszurechnen. Vor allem dann, wenn du das Ding nachher transportieren willst.

Im Prinzip rechnest du das Volumen mal die Dichte deiner Baumaterialien. Aufs Gramm kommt’s hierbei aber nicht an.

Dichte von Baumaterialien findest du im Internet viele, z.B. bei Wikipedia. Wichtig ist, dass du bei Holz auch die Holzfeuchte mit einbeziehst. Wenn du schon Anbieter von Holz gefunden hast, frag nach der Holzfeuchte und der Dichte – ansonsten nimm lieber etwas höhere Dichtewerte, um sicherlich auf der sicheren Seite zu sein. Frisch geschlagenes Holz musst du dann aber auch nicht grad verwenden, luftgetrocknet sollte meist ungefähr hinkommen.

Wenn du jetzt also deine Ständerkonstruktion in Fichtenholz berechnen willst, zählst du die Balken, die die gleiche Stärke (und ungefähr gleiche Länge) haben (also alle Dachlatten, alle 8x6er Balken, etc).

Dann rechnest du erstmal das Volumen aus:

Breite x Tiefe x Länge = Volumen eines Ständers x Anzahl Balken = Volumen

Beispiel: 0.08m x 0.06m x 4m x 25 Stück = 0.02 m³ x 25 Stück = 0.48 m³

Volumen x Dichte = Gewicht

0.48m³ x 470kg/m³ = 225.6 kg

Achte immer auf die richtigen Masseinheiten – entweder alles in cm oder m oder mm aber kein Durcheinander, ansonsten kurz umrechnen ;)

Das gleiche rechnest du für folgende Punkte aus und addierst am Schluss alles zusammen:

  • Fundament (Bei Trailer findest du Angaben beim Hersteller)
  • Bodenplatte
  • Konstruktionshölzer
  • Fussboden
  • Loftboden
  • Dämmung Wände
  • Dämmung Boden
  • Dämmung Dach
  • Beplankung innen
  • Fassade
  • Dachdeckung
  • Innenwände
  • Möbel
    Bei den Möbel brauchst du nur die zu wiegen (das geht am einfachsten, wenn du sie schon hast), die du nicht beim Umzug ausbauen willst
  • Fenster & Türen (ausser du hängst sie zum Transport aus)
  • Ofen

Wir haben hier eine Tabelle, darin sind die (ge-)wichtigsten Bauteile aufgeführt, dazu haben wir grob die Werte angesetzt, die wir für unsere Villa Kuntergrün genutzt haben. Die kannst du nutzen und deine eigenen Maße einsetzen, dann bekommst du schon mal einen groben Überblick. Wenn du andere Materialien nutzt, dann musst du ggf. das spezifische Gewicht anpassen.

Wir haben es nur ungefähr errechnet und sind dann beim Wiegen sehr genau auf den Punkt gekommen. Wir müssen Küche, einige Fensterflügel und alle Innenmöbel, sowie den Ofen ausbauen für den Transport.

 

Wandaufbau: 3 Modelle

Um dir ein wenig unter die Arme zu greifen, haben wir dir drei Modelle eines Aufbaus zusammengestellt. Lies dir diese durch bevor du die Aufgaben erledigst.

Leichtbau „Villa Kuntergrün“

Vollholz und U-Wert optimiert

Natur pur, leicht und perfekt gedämmt

 

 

 

Aufgabe

  • Berechne den U-Wert deines jetztigen Entwurfes.
  • Passt der U-Wert zu deinen Plänen? Reicht er aus für eine Baugenehmigung?
  • Lade die Gewichtsberechnungs-Tabelle runter und trage die Daten von deinem bisherigen Plan ein, soweit du sie bereits kennst. Sonst triff möglichst gute Annahmen.

Weitere Infos:

https://www.baustoffwissen.de/baustoffe/baustoffknowhow/bauphysik/schallausbreitung-hemmen-oder-foerdern-schwere-waende/