Frischwasser
Für die Frischwasserversorgung könnt ihr zwischen verschiedenen Wasserleitungen wählen. Wichtig bei der Auswahl ist, dass sie für Trinkwasser zugelassen sind! Ansonsten kann das Wasser irgendwelche Stoffe aus den Rohren lösen, die ihr dann übers Trinken und über die gekochte Nahrung aufnehmen könntet. Und diese Stoffe können z.B. Schwermetalle, Weichmacher oder Mikroplastik sein, nichts, was man gerne im Körper hat.
Kupferrohre
Standardmäßig werden schon lange Kupferleitungen verlegt, alte Bleileitungen werden heutzutage überhaupt nicht mehr genutzt, aufgrund möglicher Bleivergiftungen. Kupferleitungen sind relativ starr und werden mit Press- oder Schweißverbindungen verlegt. Die Leitungen sind sehr stabil und günstig, für die Verbindungen braucht man allerdings Spezialwerkzeug bzw. ein Schweißgerät. Außerdem solltet ihr diese Leitungen auch nur verlegen, wenn ihr schon Erfahrung damit gesammelt habt. Wenn ein Verbindungsstück nicht ganz dicht ist oder sich mit der Zeit wieder löst, dann könnt ihr ganz schnell eine Überflutung in eurem Haus haben. Das wird dann ggf. teuer, aber zumindest aufwändig wieder zu beheben.
Edelstahlrohre
Auf ähnliche Weise werden Edelstahlrohre verlegt. Edelstahlrohre geben am wenigsten Schadstoffe an das Wasser ab und sind am beständigsten. Allerdings sind sie bedeutend teurer als die Alternativen. Und wenn man bedenkt, dass das Wasser über viele Kilometer in Kupfer- oder Aluverbundrohren geleitet wird, dann bringen euch die letzten Meter Edelstahl auch nicht mehr wirklich einen Mehrwert, der den Aufwand rechtfertigt. Was auch noch wichtig zu wissen ist, dass man nach Möglichkeit nicht Rohre unterschiedlichen Materials kombinieren sollte. Im schlimmsten Fall kann es dazu kommen, dass im ersten Material Stoffe gelöst werden, die im nächsten Material die Erosion beschleunigen, wodurch es insgesamt zu schneller alternden Rohren kommen kann und zu mehr Schadstoffen im Trinkwasser.
Aluverbundrohre
Wir haben uns also für Aluverbundrohre entschieden. Diese lassen sich mit relativ günstigem Werkzeug einfach biegen, auch kleine Radien sind hier möglich. Unsere Wasserleitungen liegen im Boden, vom Anschluss vorne im Technikraum bis zu den Anschlüssen an den Entnahmestellen (also z.B. in der Küche) ist die Leitung am Stück verlegt. Wenn man also aufpasst, dass man beim Biegen und verlegen die Leitung nicht beschädigt, dann kann man sich sicher sein, dass nachher im Boden nichts leckt. Die Schwachstellen sind dann oberhalb und somit leicht wartbar. Für die Anschlüsse und Verbindungen gibt es im Baumarkt und im Internet passende Fittinge, die mit nicht mehr als einem “Engländer” und einer Rohrzange montierbar sind. Das ist echt total einfach. Und wenn es dann unter Druck mal tropft, findet man die undichte Stelle schnell und kann einfach nachbessern.
Wasserfilter
Trinkwasserfilter
Laut den offiziellen Daten ist das Trinkwasser im deutschsprachigen Raum bestens zum Verzehr geeignet. Dennoch finden über die intensive Landwirtschaft immer mehr Nitrate und Nitrite ihren Weg ins Grund- und somit ins Trinkwasser. Auch Hormone der Anti-Baby-Pille und Medikamentenreste, die über den Urin ausgeschieden oder direkt über das Klo entsorgt werden, tauchen in immer größeren Mengen im Trinkwasser auf. Es wird zwar davon ausgegangen, dass die aktuelle Menge dieser Stoffe nicht schädlich ist, wer dennoch lieber weniger als mehr Schadstoffe im Trinkwasser hat, kann sich noch einen Trinkwasserfilter installieren. Wir haben einen von Filwatec montiert und zusätzlich einen Edelstahl-Wasserhahn mit einer Mischbatterie und einer separaten Entnahme des gefilterten Wassers. Der ist bei uns seit Jahren im Einsatz, und wir sind sehr zufrieden. Die Idee ist, dass wir unser Trinkwasser, also zum Trinken selbst, aber auch zum Gemüsewaschen und Kochen, nur an einer Stelle in der Küche entnehmen. Die übrigen Hähne sind zum Abwaschen, Zähneputzen, Duschen, Händewaschen etc. An den Stellen verzichten wir auf gefiltertes Wasser, für diese Zwecke ist unser Trinkwasser allemal bestens geeignet. Der Wasserhahn ist wie gesagt vollständig aus Edelstahl, es gibt andere, die wie Edelstahl aussehen, aber z.B. verchromt sind. Chrom wollen wir nicht im Wasser haben. Auch die Zuleitung vom Filter zum Wasserhahn ist aus Edelstahl. Alles was davor an Schadstoffen im Wasser ist (Schwermetalle, Medikamentenrückstände, Pflanzenschutzmittel usw.) wird durch den Aktivkohlefilter entfernt.
Wie viel Wasser brauchst du?
Wie beim Warmwasser, ist es auch ganz gut, deinen Frischwasserverbrauch zu wissen. Denn falls du eine autarke Lösung oder gar einen Tank einbauen willst, musst du wissen, wie viel du brauchst.
Am einfachsten ist es, wenn du alle 2-4 Wochen mal deinen Wasserverbrauch dokumentierst in deinem jetztigen Zuhause.
Kurze Info zum Wasserverbrauch: Klospülung macht fast einen Drittel aus beim Durchschnittsbürger, deshalb lohnt es sich, über die Trockentrenntoilette nachzudenken, um viel Wasser zu sparen.