Materialien und Stilrichtung

Materialien

In der Lektion über Materialkunde findest du viele Informationen, welche Materialien welche Vor- und Nachteile haben. Da es aber jetzt auch ums Design geht, macht es Sinn, zu überlegen, welche Materialien gut zusammenpassen. Dies hängt natürlich oft auch von der Farbe ab, doch auch die Strukturierung spielt hier mit rein.

Ich designe prinzipiell so, dass ein „gemustertes“ Material (z.B. Holzboden) an ein glattes, einfarbiges Material angrenzt (z.B. weisse Wand). Dadurch kommt der Raum nicht zu chaotisch rüber, was ihn wiederum kleiner wirken lassen kann. In Onlineprogrammen oder in Möbelhäuser kannst du die einzelnen Materialien auch mal nebeneinanderhalten und schauen, was dir gefällt. Die Intensivität der Musterung hat natürlich auch einen Einfluss auf die Wirkung. So ist zum Beispiel eine Pappelsperrholzwand meist deutlich ruhiger als eine Vollholzwand mit vielen Astlöchern.

Neben verschiedenen Hölzern gibt es natürlich noch viele weitere Materialien die zum Einsatz kommen können:

  • Metalle: Chrom, Edelstahl, Stahl, Kupfer, Aluminium,… (oft durch sichtbare Bauelemente)
  • Stoffe und Felle: Couch, Vorhänge, Teppiche (am besten aus Naturstoffen für ein besseres Raumklima)
  • Glas und Spiegel
  • Steine: Edelsteine, Steinplatten (nicht unbedingt in grossen Massen für gewichtsbegrenzte Tiny’s geeignet)
  • Keramik

Da im Tiny House oft alles mehr oder weniger in einem Raum ist, lohnt es sich, es möglichst einheitlich zu halten. Das heisst nicht, dass man im Wohnzimmer nicht auch andere Farbakzente setzen kann als im Bad, aber ein durchgehender Stil hilft, Ruhe ins Konzept zu bringen. Und damit kommen wir schon zum nächsten Punkt.

 

Stilrichtung & Details

Ein Haus sollte auch ein Zuhause sein. Es geht in der Inneneinrichtung also nicht nur um das praktische Einrichten von Funktionsgegenständen, sondern auch um das Wohlfühl-Gefühl im eigenen Daheim. Und hier kommt der persönliche Geschmack zum Einsatz. Du designst gerade dein eigenes Haus, also richte es dir genau so ein, wie es dir (und den Mitbewohnern) gefällt.

Es gibt verschiedene Stilrichtungen, von denen du dich inspirieren lassen kannst. Hier eine kleine Auswahl:

  • Landhaus
  • Retro
  • Skandinavisch
  • Modern
  • Vintage
  • Shabby Chic
  • Maritime
  • Stilmix
  • Boho Chic
  • Minimalistisch
  • Industriell
  • Rustikal

Um dir auch ein Bild von den einzelnen Stilrichtungen machen können, kannst du dir diesen Artikel oder das Buch „Homebody – Der Guide für ein Zuhause, das sie niemals mehr verlassen möchten“ von Joanna Gaines anschauen (ist auch über google books einsichtbar). Auf den Seiten 13 bis 19 findest du viele Wohnstile beschrieben und bebildert.

Oft kommt es auch vor, dass Stilrichtungen kombiniert werden. Skandinavisches Design mit Minimalismus beispielsweise passen sehr gut zusammen.

Unser Haus ist eine Mischung aus Landhaus (viele Holzelemente, Balken, ältere Küche, holzige Küchenutensilien), Minimalismus (wenig Deko, weisse Wände, wenig Farben), und ein Touch von Boho Chic (Pflanzenampeln, Lampe, Rattankörbe, bedruckte Stoffe, Fähnchen, Mandalas, Naturseile als Fotogirlande, Wohnzimmerhängeregal).

Neben einer Stilrichtung, die durch das ganze Haus gleich bleibt (oder zumindest in den nicht abtrennbaren Räumen), ist es wichtig  Details, die einen „roten Faden“ durch die Gestaltung einzubauen. Sowohl der Stil als auch die Details können dabei auf den folgenden Punkten aufbauen:

  • Farbe
  • Dekoelemente
  • Materialwahl
  • Kontrastelemente
  • Muster
  • Formen

Am Beispiel von der Villa Kuntergrün:

  • Farbe Grün
    Abtrockentücher, Lappen, Kissenbezüge, Pflanzen, Boxen, Teller, Tassen, Glasdeckel, Wandtafelbemalung in Grüntönen, Bild, Vorhänge
    Farbe Gelb im Bad: Waschlappen, Handtücher, Duschtücher, Seife, Pflanzentopf, Kreise in der Dusche
  • Dekoelement Pflanzen
    grüne Pflanzen, die im Wohnzimmer, Küche, Bad und Schlafloft zu einem „Theme“ führen, Vorhänge  und Bettdecke ebenfalls mit Baummuster
  • Materialwahl Holz
    Naturholz: Schubladen- und Schranktürgriffe, Vorhangstange, Lampenfassung, Handtuchhalter, Life-Edge-Regal, Kokosnussschalen
  • Holzelemente: Fotogirlande mit Holzklammern, Holzküchenbesteck, Holzabwaschbürsten, Holzgriffe bei Besen, Holzbilderrahmen, Holzstiftebecher, Holzkorb, Holztastatur
  • Metall: Spülbecken, Herdplatte, Komposteimer, Balkenschuhe, Ofen, Ofenbodenschutz, Küchengriffe, Fenstergriffe
  • Kontrastelement Holz-weiss-schwarz
    Holz-Weiss-Kontrast: Weisse Wände/Fenster mit Holzleisten, Couch mit Holz, Loftbalken weiss und Boden holzfarben, Schränke, Holzwaschbecken auf weisser Ablage, Trockentrenntoilette, Küche (Abdeckung Holz, Schränke weiss)
    Schwarz: Schwarzes Klavier, schwarzer Kleiderschrank, schwarzes Ofenzubehör, schwarze Kreidetafel, Bildschirm/Laptops, Tischbeine, Musikanlage
  • Muster Mandala und Holz
    Holzmuster, Mandalas hinter Ofen, an Ofenzubehör, Bilder, Stein
  • Formen rund und viereckig
    rund (Badspiegel klein und gross, rundes Holzwaschbecken, Kreise in Dusche, Ofen und Mandalas, Pflanzentöpfe, Spülbecken)
    viereckig: sozusagen alle Möbel (aus Platzgründen effizienter und einfacher zu bauen)

Michelle hat unser Tiny House übrigens mehr oder weniger intuitiv eingerichtet. Sie hat sich viel Inspiration aus Tiny House Videos und Blogs geholt, dann aber das Design ohne „Plan“ gemacht. Es ist also nicht unbedingt nötig, den oben genannten Aspekten zu folgen, aber es kann helfen. Wir sind ja nicht alle gleich ;)

 

 

Aufgabe: Inneneinrichtung

  • Schau auf Pinterest, Youtube oder Ecosia nach Einrichtungen, die dir gefallen. Schau dir Tiny Houses aber auch sonstige Häuser an, um herauszufinden, welcher Stil dir am besten gefällt.
  • Wie viel tägliches Umräumen bei Möbeln bist du bereit einzusetzen?
  • Kannst du all deine Dinge in den bereits geplanten Stauraum einteilen?
  • Gibt es noch eine Couch, eine Nische, wo du Stauraum einbauen kannst?