Möbel im Tiny House

 

Auch hier stehen die Bedürfnisse der Bewohner im Vordergrund: grosse Couch oder grosse Küche? Kleine Badewanne oder reicht eine Dusche? Arbeitsplatz, Fernseher, Gästebett? Am besten nimmst du dir die Notizen von Lektion 2 hervor, wo du schon einmal eine Inventarliste zusammengestellt hast und gleichst sie nochmals ab.

Mehrfachnutzung: Vor- und Nachteile

Wer schon öfters campen war, kennt es: Bett ist Couch und wird morgens und abends umgebaut, das Klo ist sozusagen in der Dusche – zwei Personen im Bad wird schon seeehr kuschelig eng. Das hat ganz klar den Vorteil, dass auf kleinstem Raum alles Platz hat.

Jedoch können diese ständige Umbauten im Alltag auch ganz schön nervig sein. Im Urlaub mag das Bettmachen ja noch gehen, doch wenn man vor dem Arbeiten gehen noch sein Bett wegräumen muss, bevor man eine Tasse Kaffee am Tisch trinken kann, könnte einen das auch sehr schnell auf den Wecker gehen. Gerade wenn man nicht alleine im Haus wohnt, sind viele Mehrfachnutzungen unserer Meinung nach eher unpraktisch. Wenn die eine Person beispielsweise schon schlafen gehen will und die andere noch einen Film gucken, arbeiten oder auf dem Sofa chillen will, kann das schnell zu Problemen führen.

Deswegen haben wir uns bewusst für möglichst wenig Mehrfachnutzungen entschieden. Im Video in der Oberlektion zeigen wir, welche Möbel wir trotzdem unterschiedlich nutzen können und warum wir uns dafür entschieden haben.

Herbst im Tiny House

Das A und O: Stauraum

Du hast wahrscheinlich auch schon wunderschöne Tiny House Fotos gesehen von Herstellern, die super geräumig wirken. Irgendwann hab ich den Haken gefunden: Es gibt sozusagen keine Stauräume – in vielen habe ich nicht einmal einen Kleiderschrank gefunden. Wie soll da ein Leben, vor allem wenn nicht alleine, funktionieren? Da muss man schon äusserst minimalistisch sein. Praktisch fänden wir das nicht. Obwohl wir beide relativ ordentliche Menschen sind, find ich es auch praktisch, Sachen in Schubladen oder einen Schrank zu packen, damit nicht alles offen herumliegt und somit viel unruhiger wirkt. Und ganz ehrlich, meine Unterhosen muss ich jetzt echt nicht auf dem Serviertablett präsentieren :D

Zudem hat man meistens doch noch mehr Krempel, als einem lieb ist. Farben, Nähmaschine, Werkzeug, Klamotten, Essensvorräte, Sportsachen – das alles habe ich lieber hinter Schranktüren oder in Stauräumen, wo sie nicht gerade ausgestellt sind.

Nutze also jeden möglichen Stauraum, den du hast in deinem Häuschen: Unter der Küche, auf Schränken, unter der Couch, unter dem Bett… get creative!

Küche: selber bauen oder kaufen?

Diese Entscheidung trifft man am besten schon bei der Planung, denn wer die Küche kauft (und zumindest nicht massgeschneidert vom Schreiner machen lässt), der ist auf Standardmasse angewiesen.

Neue Küchen sind allerdings oft aus geleimten Platten, die aber weder baubiologisch noch ökologisch glänzen.

Wer sie selber bauen will, kommt aber wahrscheinlich nicht günstiger, als wenn er eine fertige bei Ikea kauft – sofern sie mit Schubladen, Türen, Griffen etc. ausgestattet ist. Die Einzelteile aus dem Baumarkt sind nicht günstig und man hat eine Menge Aufwand damit.

Wir persönlich haben uns deswegen eine Second Hand Küche geholt. Die ist älter als Michelle, aber sieht unserer Meinung nach noch echt klasse aus und hat mit allem drum und dran 600 Euro gekostet. Einmal putzen und einbauen. Da sie so alt ist wurden keine neuen Bäume gefällt und keine noch gut brauchbare Küche entsorgt.

Je nach Anspruch, können natürlich auch ein paar offene Regale als Küche verwendet werden. Da dies aber oft zu einem unruhigeren Bild führt, war es uns wichtig, auch geschlossene Schränke zu haben.

Bett

Das Bett nimmt relativ viel Platz ein und wird nicht den ganzen Tag gebraucht (normalerweise zumindest), weswegen es sinnvoll ist, sich zu überlegen, ob man es entweder auf eine zweite Ebene (Loft, Hubbett) einbauen will oder als Stauraum benutzen möchte. Weitere Optionen wären ein Bettsofa oder ein Schrankbett. Letztere Optionen können aber auch zu Problemen führen: Wenn die eine Person schon schlafen will und die andere noch auf dem Sofa lesen oder an einem ausklappbaren Tisch arbeitet, der weggeklappt werden muss, um das Schrankbett zu benutzen…

Treppe

Sofern du ein Loft hast, brauchst du eine Verbindung zwischen den zwei Stockwerken. Am einfachsten und verbreitetsten ist hier ein Treppenschrank oder eine Leiter. Je nachdem, wie fit bist, kannst du aber auch eine Kletterwand oder eine Stange einbauen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Denk dran, dass du einfach in jedem Zustand in dein Bett hochkommen solltest ;)