13. Leben im Tiny House

 

Diese Lektion beschäftigt sich mit dem Leben im Tiny House – wie ist das eigentlich? Wie ist es im Winter, wie im Sommer? Wie fühlt es sich an, wenn es draussen stürmt, wie viel Arbeit ist es? Damit du weisst, wie es für uns war, stehen wir dir hier Rede und Antwort. Wir haben zusätzlich noch ein paar Interviews mit Freunden durchgeführt, damit ihr nicht nur von unserer „einseitigen“ Perspektive lernen könnt.

Über die Verantwortung ein Haus zu besitzen

Vielleicht gar nicht so offensichtlich ist die neue Aufgabe, Verantwortung für ein Haus zu übernehmen, das man vom Leben in der Mietwohnung nicht kennt und sich auch nicht gewöhnt ist. Die Freiheit, alles machen zu können mit dem Haus – pinke Wände, blaue Teppichböden, oder was dir auch immer vorschwebt – bringt gleichzeitig auch die Verantwortung, dass DU jederzeit für dieses Haus sorgen musst. Das reicht vom verstopften Abfluss über ein kaputtes Dach. Ich will dir das hier nicht ausreden, sondern nur bewusst machen. Wenn du das halbe Jahr eh in deinem Van herumkurvst, wäre es schlau, jemanden ab und an zu deinem Haus zu schicken, um zu schauen, ob alles okay ist. Und wenn du mehr Zeit zur freien Verfügung haben willst, dann denk dran, dass etwas davon auch wieder fürs Haus verwendet wird. Wenn du aber eh Spass am Bauen hast, wird dir das höchstwahrscheinlich nicht viel ausmachen :)

Instandhaltung

Es ist eine ganz schöne Verantwortung, ein Haus zu besitzen. Denn im Gegensatz zu einer Mietwohnung, sind da keine Handwerker und kein Vermieter, die sich um alles kümmern. Die Handwerker kann man sich zwar bestellen, aber zu prüfen, ob das Dach noch dicht ist, die Fassade gut hält oder der Trailer noch prima läuft, muss man schon selber übernehmen. Gerade bei aussergewöhnlichen Wetterereignissen könnte einem da die eine oder andere sorgenreiche Nacht bevorstehen. Mit den meist tieferen Mietkosten, kommt also auch etwas mehr Arbeit auf dich zu.

Sturm

Während im Winter 19/20 Sabine und weitere Stürme über Europa fegten, sassen Felix und ich in unserer Villa Kuntergrün. Manchmal war es schön kuschelig, während die Schneeflocken und der Regen gegen die Fensterscheiben prasselten, im Innern zu sitzen, Tee zu trinken und sich freuen, dass man ein Dach über dem Kopf hat. Manchmal war es aber auch echt anstrengend, beängstigend und wackelig! Unser Haus stand am ersten Stellplatz an einer sehr exponierten Stelle, zwar hat der Wind nur die Westseite (kleine Seite) als Angriffsfläche, doch das reichte, um das Haus durchzuwackeln. In der Nacht konnten wir manchmal kaum schlafen, wenn die Böen extrem waren. Da lagen wir bibbernd im Bett und hofften, dass es endlich ein Ende nehmen würde. Denn es wäre das eine, wenn dem Haus etwas passiert, aber das Haus gehört ja uns – das heisst wir müssten es reparieren, dicht halten, etc.

Auch wenn das jetzt dramatischer klingt, als es vielleicht war – es verändert auf jeden Fall dein Verhältnis zu deinem Zuhause. Obwohl der Sturm nicht mal unseren Holzunterstand daneben umgeweht hatte, habe ich ganz schön Respekt vor der Natur bekommen…

Die Jahreszeiten im Tiny House

Wir leben unterdessen schon seit über einem Jahr in der Villa Kuntergrün und haben dir unsere ersten Erfahrungen über das Jahr im Video festgehalten.

 

 

Zu Zweit Leben im Tiny House

Wir haben dir auch zum Leben zu zweit im Tiny ein Video gemacht – guck dir jetzt unsere Erfahrungen an.

Wir leben nicht mehr in der Villa Kuntergrün

Update nachdem wir auch die zweite Coronawelle im Tiny House zu zweit verbringen „mussten“. Auf Dauer ist es definitiv empfehlenswert, mehr als einen Raum für zwei Personen zu haben. Das ist auch einer der Gründe, warum wir aus unserem Tiny House ausgezogen sind. Nichts desto trotz war unsere Zeit im Tiny House enorm wertvoll für uns beide und wir würden sie auf keinen Fall hergeben.

Wir wollen aber auch transparent mit dir sein und dir sagen, dass es für uns – gerade weil wir beide von zuhause aus gearbeitet haben – auf Dauer nicht Platz genug war. Und da wir gleichzeitig das Angebot von meinen Eltern bekommen haben, mein Elternhaus übernehmen zu können, haben wir jetzt ein nicht mehr ganz so „tiny“ Haus.

Je nach Beschäftigung und Bedürfnissen kann das allerdings auch gut funktionieren. Aber eben, wichtig ist einfach, dass du und deine allfälligen Mitbewohner sich ganz klar darüber sind.

Interviews Tiny House Bewohner

In den Unterlektionen findest du 5 Interviews von Tiny House Bewohner, damit du nicht nur von unseren Erfahrungen lernen kannst. Lies sie dir durch, bevor du die untenstehende Aufgabe löst.

Interview Fiona

Interview Jonas und Feli

Interview Julia

Interview Kevin

Interview über uns

 

 

 

Aufgabe: Leben im Tiny House

  • Stelle eine Liste mit Fragen zusammen, die du an Kleinwohnformbewohner hast. Suche dir jemanden, der sie dir beantwortet – vernetze dich, mit Menschen, die deinen Traum schon leben!
  • Fülle das Interview aus, und überlege dir, wie du antworten würdest, wenn du schon im Tiny House leben würdest:

Warum habt ihr euch für ein Tiny House entschieden?

Wie ist es, in einem Tiny House zu leben?

Verbringt ihr mehr Zeit mit den Dingen, die euch wichtig sind?

Gibt es etwas, was ihr vermisst?

Was ist das Schwierigste und was das Beste am Leben in einem Tiny House?

Möchtest du zukünftigen Tiny House Bewohnern sonst noch etwas mit auf den Weg geben?