Kevin Rechsteiner und sein Zirkuswagen

 

Kevin Rechsteiner hat sich ein Tiny House aus einem Zirkuswagen gebaut.

Ich wohne seit 2018 in einem Zirkuswagen, den ich mir komplett selber umgebaut habe. Der Wagen steht im Kanton Zürich in der Nähe vom Flughafen und hat eine Grösse von knapp 20m2.

Warum habt ihr euch für ein Tiny House entschieden?

Meine Frau ist nach Norwegen gezogen um dort zu arbeiten und unsere gemeinsame Loft-Wohnung wurde mir zu gross. Dann kam die Idee vom Tiny House, dass dann über einen Kontakt mit einem Zirkus zu einem Zirkuswagen wurde. Für mich war das dann eine ideale Basis, da der Grundaufbau (Wände + Dach) schon vorhanden waren.

 Wie ist es, in einem Tiny House zu leben?

Ich bin viel unterwegs und kann damit gut mit wenig Wohnraum umgehen. Die meiste Zeit lebe ich immer noch alleine im Wagen und habe darum auch mehr als genug Platz.

Das Wohnen im Tiny House gibt mir viel Freiheit, da die Fixkosten sehr tief sind. Ich bin sehr wohl im Tiny House und kann mir im Moment eine Wohnung auch nicht mehr vorstellen, da ich sehr nahe an der Natur lebe und mich sehr gut zurückziehen kann.

Verbringt ihr mehr Zeit mit den Dingen, die euch wichtig sind?

Mein Leben hat sich nicht geändert. Ich bin Inhaber einer Firma und arbeite immer noch gleich viel. Mein Ziel war aber auch nicht, etwas im Leben zu verändern, sondern ich habe einfach weniger Wohnfläche «benötigt».

Gibt es etwas, was ihr vermisst?

Zwei Mal im Jahre eine Badewanne, z.B. wenn man krank ist ? Sonst aber gar nichts.

Was ist das Schwierigste und was das Beste am Leben in einem Tiny House?

Hmm, kann ich so nicht beantworten. Es ist wohl immer situationsabhängig. Wenn es mal drei Wochen am Stück regnet, ist das Tiny House nicht so toll und es kann eng werden. Bei schönem Wetter ist es aber ein Traum.

Möchtest du zukünftigen Tiny House Bewohnern sonst noch etwas mit auf den Weg geben?

Ein Tiny House zu bauen ist lern- und machbar. Es braucht Zeit und Geduld, aber es gibt Anleitungen im Internet und genügend Handwerker, die bei so einem Projekt mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es scheitert also nicht an den Fähigkeiten, sondern am Mut.

Man muss den Weg wirklich gehen wollen und auch bereit sein, die Rückschläge und oft hohen Lernkurven in Kauf zu nehmen. Einfach wird es nicht – aber es lohnt sich!