Dämmung

Überblick Dämmstoffe

Die richtige Dämmung zu finden ist nicht immer einfach. Es gibt auf dem Baustoffmarkt eine Vielzahl an möglichen Dämmmaterialien, und (fast) jedes Material kann noch in unterschiedlichen Formen kommen. In der Dämmstofftabelle hier haben wir für euch einige Dämmstoffe aufgelistet, inklusive der wichtigen Eckdaten: Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität und Rohdichte. Die ersten beiden bestimmen hauptsächlich die Dämmeigenschaften, letzteres ist insbesondere für Tiny Houses bis 3,5t wichtig, wo extrem auf das Gesamtgewicht geschaut werden muss.

Die Tabelle enthält außerdem Infos zur Entsorgung und einen Preis. Dieser Preis unterliegt natürlich Schwankungen und soll dir hier nur als Anhaltswert dienen.

Der Klassiker: Mineralwolle

Stein- und Glaswolle sind altbekannte Dämmmaterialien. Stein und Glas sind natürlichen Ursprungs respektive ein Recyclingmaterial aus Altglas. Per se nichts Schlimmes also. Aber zum einen können Fasern solcher Matten Haut und Atemwege stark reizen oder sogar schädigen. Zum anderen sind die Matten bei der Entsorgung vermutlich Sondermüll, da sie Phenolharze und Mineralöle enthalten. Außerdem können sie Probleme mit Feuchtigkeit bereiten.

Die Alternative: Natürliche Dämmstoffe

Anders verhält es sich zum Beispiel bei Jutedämmmatten. Unsere Dämmmatten aus Jute wurden aus den alten Kakaosäcken eines süddeutschen Schokoladenherstellers hergestellt, die Stützfasern sind auf Maisstärkebasis hergestellt. Das gesamte Produkt ist zu 100% kompostierbar. Wir haben kein Problem damit, die Matten am Ende ihres Tiny-House-Lebens zum Mulchen im Garten zu verwenden.

Andere Dämmmatten können trotzdem Kunststofffasern zur Formgebung enthalten, Holzfaserdämmplatten auch Leim oder PU-Schaum. Wenn du statt Jute lieber Schafwolle, Seegras oder Holzfasern als Dämmstoff verwenden möchtest, dann kannst du auf loses Material zurückgreifen. Dabei kommt die Dämmung dann lose in Säcken anstatt in Mattenform und wird gestopft (Schafwolle, Seegras) oder eingeblasen (Holzfasern). Bei diesen dreien kommt die Dämmung sortenrein, d.h. da es sich um ein reines Naturprodukt handelt, dass es am Ende seines Dämmlebens ebenfalls kompostiert werden kann. Schafwolle wird allerdings teils mit Chemikalien behandelt, da sie sehr anfällig für Schädlinge ist. Bei Einblasdämmung musst du natürlich auch dementsprechend den Ständerbau gestalten.

Mehrkosten durch natürliche Dämmstoffe

Wie du der Tabelle entnehmen kannst, kannst du Glaswolle bereits für 4,90 €/m² bekommen, Jute kostet beispielsweise 8,99 €/m². Das ist schon ein relevanter Unterschied. Aber was macht das insgesamt beim Bau eines Tiny Houses aus?

Wir haben in unserem Tiny House eine gedämmte Fläche von insgesamt ca. 78 m². Dadurch haben wir gerade einmal 320,- € mehr investieren müssen, um mit Jute dämmen zu können anstatt mit Glaswolle. Für die 320,- € haben wir ein sehr angenehmes Gefühl beim Verlegen erhalten, ein sehr nachhaltig produziertes Material, eine äußerst einfache Entsorgungsmöglichkeit und gute Eigenschaften bei der Feuchtigkeitsregulierung. Das war es uns allemal wert!

Rechnung:

Zu dämmende Bodenfläche: 16 m²

Zu dämmende Wandfläche: 45 m²

Zu dämmende Dachfläche: 17 m²

Insgesamt zu dämmende Fläche: 78 m²

Dämmkosten Jute: 701,22 €

Dämmkosten Glaswolle: 382,20 €

Mehrkosten: 319,02 €