Fassade

Holz

Fassaden aus Holz sind bei Tiny Houses heute Standard. Sie sind leicht und einfach montierbar, du kannst zwischen verschiedenen Fassadenarten auswählen. Auch die Farbe kannst du wählen, oder deine Fassade natürlich vergrauen lassen. Außerdem kannst du wählen, ob du lieber eine sägeraue oder eine gehobelte Oberfläche haben möchtest. Auch zwischen verschiedenen Holzarten kannst du wählen, hier kommen hauptsächlich Fichte und Lärche zum Einsatz.

Wir haben uns für eine Keilstülpschalung aus sägerauer Fichte entschieden, die wir nicht behandelt haben. So kann beim Rückbau irgendwann das Holz noch für andere Zwecke oder für den Ofen genutzt werden.

Fassadenform

Eine Keilstülpschalung wird horizontal verlegt. Es ergibt sich quasi eine schuppenartige Oberfläche. Wir finden, das sieht super aus, mussten aber feststellen, dass diese Form ziemlich unpraktisch ist, wenn man noch eine Außenlampe, eine Steckdose und den Schornstein befestigen möchte. Heute würden wir wohl eine senkrechte Fassade nehmen aus einzelnen Brettern. Das sollte noch etwas preiswerter sein, wir hätten außerdem ebene Flächen, auf denen wir einfacher oben genanntes montieren können und das Regenwasser könnte leichter abfließen.

Holzart

Für Fichte haben wir uns entschieden, da sie lokal geerntet und die Bretter regional bearbeitet werden, Lärche kommt meistens aus Sibirien. Auch können wir uns bei lokaler Fichte sicherer sein, dass die Forstwirtschaft nachhaltig betrieben wird. Ein weiterer Pluspunkt für die Fichte ist das Gewicht, Fichte ist bis zu 20% leichter als Lärche. Ein Vorteil von Lärche ist die höhere Witterungsbeständigkeit, aber auch für Fichtenholz wurde uns eine ausreichende Beständigkeit vorausgesagt. Um bei einer unbehandelten Fassade die bestmögliche Witterungsbeständigkeit zu erreichen, wurde uns empfohlen nicht gehobelte Bretter, sondern sägeraue, zu verwenden.

Metall

Auch hier gibt es natürlich eine große Bandbreite an Fassadenarten. Da wir aber definitiv eine Holzfassade wollten, um unser Häuschen möglichst nachhaltig und ökologisch zu bauen, haben wir uns mit Metallfassaden nicht sehr umfassend befasst. Es gibt jedoch ganz interessante Angebote, hier lassen sich natürlich auch alle Farben umsetzen und teilweise haben Hersteller moderne und spannende Oberflächen im Angebot.

Ein Vorteil, den eine Metallfassade haben kann, ist ein extrem geringes Gewicht. Während unsere Holzfassade etwa 10 kg/m² auf die Waage bringt, bekommt man 0,7 mm starke Aluminiumfassaden bereits für knapp 2,5 kg/m². Hier kann man also ganze 75% sparen. Allerdings ist der Dämmwert einer hinterlüfteten Aluminiumfassade sicherlich um einiges schlechter als unsere Holzfassade mit ruhender Luftschicht dahinter. Zudem sind Metallfassadenmodule meist mit einer Kunststoffbeschichtung versehen, wodurch das Metall später nicht sortenrein entsorgt werden kann und somit u.U. nicht recycelt wird. Auch vom Raumgefühl kann eher ein „Barackenklima“ herrschen.

Kunststoff

Auch Fassadenmodule aus Kunststoff sind erhältlich. Kunststoff kommt für uns aber aus verschiedenen ökologisch-nachhaltigen Gründen nicht in der großen Menge einer Fassade in Frage. Das Gewicht ist mit ca. 5 kg/m² zwar auch geringer als das von unserer Holzfassade, aber auch von der Optik und vor allem der Haptik erwarten wir nicht viel. Für manchen mag das eine Alternative sein, aber für uns kam es eben überhaupt nicht in Frage. Auch hier stellt sich immer die Frage nach der Sortenreinheit und der Möglichkeit des Recycling am Ende des Produktlebenszyklus.

Putz

Die Außenwände zu verputzen, ist im traditionellen Hausbau sehr üblich. Insbesondere wenn eine Fassade mit Kunststoffdämmplatten gedämmt wird, dann wird diese neue Oberfläche verputzt. Hier kann man schon ökologischen Putz, z.B. Lehmputz, finden. Für unseren ersten Aufbau kam das Verputzen aber nicht in Frage, da der Wandaufbau keine geeignete Tragfläche bietet und wir zum anderen ein Gewichtsproblem bekommen hätten. Bei allen Tiny Houses, die hin und wieder bewegt werden, besteht zusätzlich die Gefahr der Rissbildung durch Erschütterungen während der Fahrt. Bei immobilen Tiny Houses ist ein Lehmputz aber eine tolle ökologisch-nachhaltige Alternative und kann sowohl innen als auch außen verwendet werden. Insbesondere innen trägt er dann zu einem angenehmen Wohnklima bei.