Schrauben

 

Zu jeder Anwendung gibt es passende Schrauben. Wenn man neu ist beim Bauen, kann einen die riesige Auswahl an Schrauben total überfordern. Wir wollen euch mit dieser kurzen Einführung den Einstieg etwas erleichtern.

Holzschrauben, Maschinenschrauben, Gipskartonschrauben etc.

Zunächst einmal geht es bei der Schraubenauswahl darum, zu wissen, wofür sie genau eingesetzt werden. Schrauben sollen ja immer zwei (oder mehr) Bauteile miteinander verbinden. Für unseren Bau haben wir zu einem überwiegenden Teil Holzschrauben verwendet, einfach da wir ja fast alles aus Holz gebaut haben.

Die U-Bügel zur Befestigung unseres Hauses am Trailer haben ein metrisches Gewinde (so wie Maschinenschrauben), da wir sie lösbar mit Flügelmuttern befestigen wollten. Generell empfiehlt es sich für Verbindungen, die häufiger gelöst werden sollen, Maschinenschrauben mit metrischem Gewinde zu nutzen, da Holz bei häufigem Ein- und Ausschrauben “ausleiert”. Um dennoch nachhaltig lösbare Schraubverbindungen mit Holz zu realisieren, kennen wir drei Möglichkeiten:

  1. Maschinenschraube mit Mutter: hierzu musst du ganz durch bohren und auf der anderen Seite die Mutter anziehen (siehe U-Bügel oben).
  2. Stockschrauben: vorne hat diese ein Holzgewinde und hinten ein metrisches. Solch eine Schraube haben wir zur Befestigung unseres Ablaufrohres für das Regenwasser genutzt.
  3. Einschraubmuttern: diese hat außen ein Holzgewinde und innen ein metrisches. Diese Lösung haben wir für einen Haken an einem unserer Loftbalken genutzt.

Neben diesen “Hauptschraubenarten” gibt es noch ein Vielzahl weiterer. Eine Art ist die Gipskartonschraube. Sie ist aufgrund ihres speziellen Gewindes und Materials besonders geeignet, um Gipskartonplatten an Ständer anzuschrauben. Eine weitere sind Holzschrauben mit Blechschneidespitze. Diese haben wir benötigt, um unsere Dachbleche zu befestigen. Durch die spezielle Spitze kann man sich das Vorbohren in das Dachblech ersparen und direkt schrauben. Diese Schrauben wurden zu unseren Dachblechen geliefert und hatten zudem eine EPDM-Dichtung, damit das Regenwasser später nicht durch das Schraubloch durchdringen kann.

Teller- und Senkkopf

Senkkopfschrauben werden üblicherweise dort eingesetzt, wo der Schraubenkopf nachher nicht mehr über das Bauteil stehen soll. Er verschwindet also im Material und es entsteht eine flache Oberfläche. Schrauben mit Tellerkopf nimmt man, wenn die Kraft größer sein soll, die sie übertragen. Zum Beispiel haben wir sie zur Verbindung unserer Balken untereinander verwendet. Hier soll ja eine besonders stabile Verbindung entstehen. Die Beplankung haben wir wiederum mit Senkkopfschrauben verschraubt, da wir hier eine glatte Oberfläche haben wollten. Zudem gibt es in der kleinen Größe auch keine Tellerkopfschrauben.

Voll- und Teilgewinde

Schrauben mit Vollgewinde verfügen über die gesamte Schraubenlänge über ein Gewinde. Solche mit Teilgewinde nur am unteren Teil der Schraube. Letztere werden dann angewendet, wenn zwei Bauteile mit einer gewissen Stärke verbunden werden sollen. Also zum Beispiel Balken an Ständer oder Fassadenholz an Dachlatte. Dabei solltest du darauf achten, wenn möglich, Teilgewindeschrauben zu nehmen, deren oberer Teil – also derjenige ohne Gewinde – so lang ist, wie das Bauteil stark ist, das mit der Schraube angezogen werden soll. Im oberen Beispiel also so lang wie der Balken respektive das Fassadenholz dick ist. Somit kann die Schraube dieses Bauteil dann richtig gut anziehen an das andere.

Schrauben mit Vollgewinde kannst du zum Beispiel gut nutzen, wenn du irgendwelche Metallwinkel oder ähnliches verwendest. Hier ist das Metall im Vergleich zum Balken o.a. sehr dünn. Dadurch wird der Winkel auch mit Schraube mit Vollgewinde gut angezogen. Das Anziehen der Schraube ist wichtig, da letztlich das Gewicht nicht durch die Schraube getragen wird, sondern von der Reibkraft zwischen den verbundenen Bauteilen. Und die ist umso höher, je stärker sie aneinander gepresst sind.

Material und Beschichtung

Schrauben, die im verbauten Zustand der Witterung ausgesetzt sind, sind üblicherweise aus Edelstahl. Edelstahl rostet nicht und garantiert somit eine lange Lebensdauer. Allerdings ist Edelstahl härter als “normaler” Stahl. Was sich zunächst als Vorteil anhört, kann schnell zum Nachteil werden. Mit Temperatur- und Feuchtigkeitswechseln der Umgebung ändert sich nämlich das Bauholz. Es verzieht sich also, es arbeitet. Trotz relativ kleiner Bewegungen hat das Holz dabei eine enorme Kraft. Stahlnägel können dadurch verbiegen, sie biegen sich dann aber auch wieder zurück, wenn das Holz sich wieder zurück bewegt. Edelstahlschrauben sind aufgrund ihrer Härte nicht so flexibel und können daher leichter brechen.

Es gibt neben Edelstahlschrauben eben auch Stahlschrauben mit Beschichtung. So gibt es zum Beispiel verzinkte Schrauben oder von einzelnen Herstellern spezielle Beschichtungen, die ebenfalls einen hochwertigen Rostschutz versprechen. Im Gegensatz zu Edelstahlschrauben sind diese flexibler und sollten dem Holz besser standhalten. Allerdings können sie bei Beschädigung der Beschichtung eben doch anfangen zu rosten. Da gilt es im Einzelfall abzuwägen, was wichtiger ist.

Für unsere Ständerkonstruktion haben wir uns für speziell beschichtete Stahlschrauben entschieden. Die Fassade und den Unterboden haben wir mit Edelstahlschrauben befestigt. Bei allen übrigen Schrauben wurde die Material- und Beschichtungswahl durch Anforderungen an die Farbe von unserer Innenarchitektin bestimmt. ;)