Nachdem wir unser Loftgeschoss-Ständerwerk fertig zusammengeschraubt hatten, konnten wir auch schon die Holzfaserdämmplatten auf die Dachsparren montieren. Dann die Folie drauf und zum Schluss noch Lattung und Konterlattung. Aber alles der Reihe nach:

Holzfaserdämmplatte

Wir haben uns für die Pavatex Iso Roof entschieden, eine Holzfaserdämmplatte, die aus nachhaltig zertifiziertem Schweizer Holz hergestellt werden. Im Gegensatz zu anderen Unterdeckplatten, soll die Pavatextplatte in sozialer, ökologischer und nachhaltiger Hinsicht viele Vorteile haben.

Als wir die erste von unserem Palet nehmen wollte, fiel uns auf, wie unstabil die zu sein schienen. Nichts wo man direkt drauf gehen kann – sollte und muss man ja auch nicht. Dafür schön leicht im Gegensatz zu den superschweren Siebdruckplatten, die wir für den Boden rumtragen mussten.

Wir haben sie in Reih und Glied an die oberste Stelle unseres Pultdachs hingelegt und die Restplatte abgeschnitten. Die Nut- und Federkanten haben wir überstehen lassen und später abgeschnitten, sodass das Dach bis zum Rand hin voll gedämmt ist. Die Platten hatten wir mit 2 Nägel festgemacht, nur damit sie nicht wegrutschen oder sich verschieben während dem Montieren. Denn sie wurden dann mit der Lattung an den Balken geschraubt.

Da für die zweite Reihe nur ein ganz kleiner Rest von der letzten Platte übrig war und wir so kaum Verschiebung der Übergänge gehabt hätten, haben wir eine Platte erst halbiert und die eine Hälfte für den Anfang verwendet. Dann ganz normal alles zusammengeschoben. Am Schluss alles noch absägen und fertig ist es.

Folien

Damit unsere tollen Holzfaserplatten und unser Haus auch kein Regen abbekommen, haben wir darüber eine Unterspannbahn verlegt (Mento 1000). Das ging auch ganz schnell. Erst die untere Bahn hinlegen, oben antackern (da wo es überlappt wird von der oberen Folie), abschneiden, die zweite Bahn darüber ansetzen und mit dem Klebeband einmal zukleben. Hach, bin ich froh, so ein einfaches Dach gewählt zu haben.

All unsere Folien bekamen wir beim Baunetz in Meterware, weil man sonst nur immer ganze Packungen bekommt, und wir mit unserem Mini-Haus dann nur einen Bruchteil von der ganzen Rolle gebraucht hätten. Das hat uns einiges an Geld gespart! Die Folien sind alle von Proclima und sollen ökologisch hergestellt sein. Auf der Folie steht auch, dass man sie komplett recyceln kann.

Hier nochmals kurz eine Übersicht, welche Folie wir für wo verwenden:

  • Dampfbremsfolie Innen Intello für Wände, Dach und Boden
  • Unterspannbahn Mento 1000 für das Dach
  • Unterspannbahn Solitex Fronta WA für die Wände aussen

 

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Lattung

Wir haben 3×5 Latten aus Fichte mit unserem Holz für das Ständerwerk geliefert bekommen, die wir nun über die 12 Dachsparren anordneten (Konterlattung). Diese befestigen wir auch nur wenig, da sie dann mit der Lattung richtig verschraubt wurde.

Vor dem Befestigung der Konterlattung haben wir die eine Seite noch mit einem Nagelband beklebt und dieses dann vorsichtig und Stück für Stück abgezogen und gleich die Latte auf die Folie (und die darunterliegenden Dachsparren) befestigt. Das dichtet die Folie ab, auch wenn man durch sie durchbohrt.

Zu meinem Geburtstag kam meine Familie vorbei und begutachtete sich unser Häuschen. Natürlich haben sie auch tatkräftig mitgeholfen, sodass wir dann die erste Lage Folie im EG festtackern konnten. Mein Dad und ich haben die Lattung auf die Konterlattung zugeschnitten und befestigt.

Materialplanung und Recherche Phase

Als wir dann das nächste Mal auf die Baustelle kamen, ging irgendwie einfach nichts. Unser Dach war noch nicht da, die Pappelsperrholzplatten hatten auch Lieferverspätung – und alles was wir in die Hand nahmen, schien mehr kaputt zu gehen, als dass wir voran kamen.

Schnell merkten wir, dass wir kaum mehr Materialien hatten und es „nichts zu bauen“ gab (natürlich könnte man immer irgendwas herumwerkeln). Und so fuhren wir ein paar Mal hoch, nur um zu sehen, dass wir zu wenig Zeug da hatten, zu wenig recherchiert haben oder sonst was nicht klappte.

Also war es wieder einmal Zeit für Recherche und Materialbesorgung – der Teil, der meiner Meinung nach viel anstrengender ist, als das Bauen, wo man so schnell Fortschritte sieht. Tja, auch das gehört dazu.

Insektenschutz

Als dann endlich unsere Regenrinne (eine preiswerte Extraanfertigung für Kleindächer von HBW) ankam, wollten wir uns sofort daran machen, diese zu installieren. Als wir sie auf unsere Lattung legten, merkten wir aber schnell, dass wir irgendwas falsch gemacht hatten – die Abstände für die Hinterlüftung klappten so nicht. Phu, soweit zu erfolgreichem Bauen.

Also bastelten wir eine Extrakonstruktion und überlegten uns nochmals genau, wie jetzt unser Wandaufbau funktionieren sollte. Denn anfangs wollten wir eine hinterlüftete Fassade, dann entschieden wir uns für Holzfaserplatte und direkt Fassade drauf. Jetzt sind wir bei einer ruhenden Luftschicht und Fassade (und ich hoffe es bleibt dabei ^^).

Ich schreib das nicht, um euch damit zu langweilen, sondern den Prozess des Bauens real zu dokumentieren… wenn du also auch am Bauen bist, und es nicht so läuft – ich glaube das gehört einfach mit zum Prozess.

Als wir das nächste Mal zum Regenrinnenmontieren auf der Baustelle aufkreuzten, hatten wir noch Insektengitter mit dabei – das hatten wir bisher auch noch nicht wirklich geplant. Als wir das erste Gitter montiert haben, kam Claudius, der Besitzer der Halle vorbei und zeigte uns eine viel einfachere, gittersparende Methode, also fingen wir nochmals von vorne an – aber diesmal endlich mit Erfolg.

Wir haben Meerschweinchengitter als Schutz vor grösseren Tieren wie Marder und ein Edelstahl-Fliegengitter (eine sehr stüpfige Angelegenheit – daraus haben wir auch schon mehr oder weniger erfolgreich unsere Sprossenfarm gebaut), sodass hoffentlich gar nichts mehr bei uns nisten kann. Mit dem Presslufttackerer von Claudius sollte das dann auch gut halten (unser E-Tacker funktionierte leider so gar nicht gut).

Seitlich haben wir keine Lüftung und haben die Zugänge einfach mit der Lattung abgedichtet. 

Hi, ich bin Michelle

Kreativer Wuschelkopf, die seit 2017 auf kuntergrün schreibt, designet, fotografiert, und deine Emails beantwortet.

Nachdem ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt habe, weil ich vegan ohne Müll leben wollte, gebe ich dir einiges an Inspiration genau dafür. Am häufigsten in Form von diesem Blog, weil ich hier meine Talente und Leidenschaften einbringen kann:

Mit meinen Worten zu einer nachhaltigeren Welt inspirieren.

All meine Inhalte sind dazu da, dir zu helfen, auch dein Leben zu vereinfachen und in Einklang mit der Natur zu bringen.

Michelle von kuntergrün

One Comment

  1. Fiona 6. Juli 2018 at 10:42 - Reply

    Woaaaah das geht ja super vorwärts!! Ich freue mich sehr für euch! :D
    Weiter so! Liebe Grüsse aus Zürich, Fiona

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