Mein erstes Gartenjahr

Heute möchte ich dir einen Einblick in mein erstes Gartenjahr geben. Vielleicht inspiriert es dich, ebenfalls einen Garten anzulegen, sei es auch nur in ein paar Töpfen auf dem Balkon :)

Wetter 2021

2021 war für viele wahrscheinlich kein Traumjahr. Corona hat die Welt unsicher gemacht, der Sommer in der Schweiz war sozusagen „non-existing“ und stattdessen gab es Überschwemmungen und Hagelschäden. Ich weiss, ich weiss, die Fotos haben aber alle blauen Himmel – ein paar Sonnentage gab’s natürlich trotzdem :)

Trotz alledem hatte ich ein super grandioses Gartenjahr. Vielleicht hatte das Universum Angst, dass ich den Bettel die Schaufel hinschmeissen würde, wenn es meine ganzen Mühen mit einem Hagelgewitter zerstören würde.

Kurzum, wir hatten Glück. In unserem Dorf sind wir zwar auch verhagelt worden, aber ich konnte noch rechtzeitig Decken und Netze drüber spannen und im Gegensatz zu anderen Orten (zum Beispiel das Nachbardorf), waren es nur kurze Hagelgewitter mit meist kleineren Körner.

Mein erstes Gartenjahr

Kein Salat mehr gekauft seit März

Ein Highlight, worauf ich richtig Stolz bin. Meine Salate sind super gekommen und wir kamen fast nicht hinterher mit Essen. Zuerst waren sie im Hochbeet, danach haben wir viele aus dem Garten gepflückt. Und Endivie und Zuckerhut sind fleissig am Wachsen, damit wir auch im Winter aus dem Garten dinieren können.

Eichhörnchen-Strategie: Einmachen der Gartenschätze

Der Winter kann kommen, meine Vorratskammer ist voll (wir mussten sogar umräumen, um mehr Platz für die ganzen Leckereien zu schaffen). Ich bin ehrlich gesagt seehr froh, mehr Platz zu haben. Im Tiny House hätten wir keine Chance gehabt, die ganzen Sachen unterzubringen, zu mal Kürbisse, Randen und Co ja auch die richtige Lagertemperatur brauchen. Bisher habe ich folgende Gartenschätze haltbar gemacht, dass ich auch im Winter noch davon schlemmern kann:

  • 30 Marmeladen
  • 4 Gurkengläser
  • 13 Zucchinigläser
  • 23 Pestos
  • 35 Päckchen Bohnen
  • 16 Päckchen Mangold
  • 3 Gläser Fenchel
  • Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren
  • 2 Gläser Oregano
  • 1 Glas Rosmarin
  • 1 Glas Thymian
  • 1 grosser Sack Lindenblüten
  • 2 Gläser Kräutersalz
  • 4 Gläser Kamille
  • 2 Gläser Brennessel
  • 2 Gläser Zitronenmelisse
  • 1 Glas Himbeerblätter
  • 1 Glas Erdbeerblätter

 

Kräuter Selbstversorgung: Wie hat das geklappt?

Wie du in der vorigen Liste sehen kannst, sind da auch einiges an getrockneten Kräuter zusammengekommen. Ich hatte ja in diesem Artikel geschrieben, dass ich mich dieses Jahr mit Kräutern selbst versorgen möchte. Das hat grössten Teil super gut geklappt. Mein Büro roch die ganze Zeit fantastisch nach unserer frischen Holzwand und leckeren Kräutern. Das Trocknen hat auch super geklappt mit meiner Trockenstation.

Das einzige Problem war, dass ich viel zu wenig Gläser hatte. Aber das ist meist kein wirkliches Problem, da die meisten Leute um mich herum ihre Gläser ins Altglas schmeissen würden und ich sie stattdessen gerettet habe.

Trotzdem empfehle ich dir: Tue mehr Gläser auf die Seite, falls du nächstes Jahr auch mehr selber machen willst. Ich hatte schon echt viele und sie sind schon fast alle irgendwo in „Betrieb“.

Ich habe nun mehr als genügend Tee für den ganzen Winter, auch Oregano und andere Gewürze sind reichlich da.

Das einzige, was den Schnecken grösstenteils zum Opfer gefallen ist, war Koriander und Dill. Womit wir zum treuen Begleiter in meinem ersten Gartenjahr kommen: Schnecken.

 

Schneckenplage

Durch die Kompostbeete, die ich nach der Wurzelwerk-Methode angelegt habe, hat sich der Schaden zwar in Grenzen gehalten, trotzdem hatte es dieses Jahr sehr viele Schnecken unterwegs.

Auch Schneckenzäune und Schneckenkragen helfen da nur teilweise. Die schlauen Kerle können da nämlich ohne Problem drüberklettern und sich abseilen. Kein Witz. Und wenn es ne Menge Schnecken haben, die viele hungrige Bäuche haben, dann tun sie das auch.

Nachdem ich jeden Abend mit Taschenlampe die kleinen Biester eingesammelt hatte und woanders wieder frei liess (ich bringe es nicht übers Herz, sie umzubringen), habe ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt Laufenten zuzulegen.

Aber schlussendlich habe ich ihnen dann einfach ein paar Salate überlassen und einen Deal mit ihnen geschlossen. Es blieb immer noch sehr viel für Felix und mich über, und dafür muss ich keine Angst haben, dass irgendwelche andere Tiere Schneckenkörner oder vergiftete Schnecken geknabbert haben.

 

Fast kein Gemüse aus dem Supermarkt

Naja, ich kaufe mein Gemüse sowieso selten aus dem Supermarkt. Das meiste kaufe ich in zwei Hofläden ein. Aber auch da habe ich fast kein Gemüse gekauft. Wir haben uns von dem ernährt, was gerade reif im Garten war. Und hatten zudem noch vieles über, um es haltbar zu machen. Einzig Kartoffeln und Zwiebeln haben wir nicht, da ich leider nicht so viel Platz im Garten habe (wer weiss, dass können wir ja auch noch ändern).

In meinem Garten wuchsen dieses Jahr Karotten, Knoblauch, Kürbis, Mais, Randen (rote Beete), Stangenbohnen, Zucchini, Mangold, Kohlrabi, Radieschen, Fenchel, Aubergine, Spinat, Gurken, Chinakohl, diverse Blattsalate, Buschbohnen, Tomaten, Chili, Rhabarber, Wald-Erdbeeren, Himbeeren, Äpfel, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Birnen, Gojibeeren und Trauben. Mal schauen, was ich über den Winter noch alles ernten kann :)

Mein erstes Gartenjahr

 

Viele neue „Skills“

Ich habe zwar schon als Kind (meist etwas wiederwillig) im Garten geholfen, allerdings habe ich erst dieses Jahr wirklich viel gelernt, was Gärtnern angeht. Das reicht von Vorziehen bis Einmachen. Ich bin noch lange kein Profi, sollte aber mal das gröbste Können, dass ich auch nächstes Jahr viele Gemüsesorten und Früchte selber anbauen kann.

Vor allem beim Vorziehen kann ich noch einiges dazu lernen. Das hat nicht immer so gut geklappt.

Was ich auch gelernt habe: Pflanzen haben meist einen unglaublichen Lebensdrang. Selbst wenn man vielleicht nicht alles richtig macht, es wächst trotzdem und verzeiht einem grosszügig, wenn man Anfängerin ist.

Mein erstes Gartenjahr

Herzlichen Dank, liebe Pflanzen, für ein fantastisches Jahr mit euch, danke für all eure Früchte, Blätter und Beeren, die wir naschen durften – ich freu mich riesig auf das nächste Gartenjahr mit euch!

 

Hi, ich bin Michelle

Kreativer Wuschelkopf, die seit 2017 auf kuntergrün schreibt, designet, fotografiert, und deine Emails beantwortet.

Nachdem ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt habe, weil ich vegan ohne Müll leben wollte, gebe ich dir einiges an Inspiration genau dafür. Am häufigsten in Form von diesem Blog, weil ich hier meine Talente und Leidenschaften einbringen kann:

Mit meinen Worten zu einer nachhaltigeren Welt inspirieren.

All meine Inhalte sind dazu da, dir zu helfen, auch dein Leben zu vereinfachen und in Einklang mit der Natur zu bringen.

Michelle von kuntergrün