Angefangen hat es vor über 2 Jahren. Unterdessen habe ich alle unten aufgelisteten Alternativen zum Shampoo durchprobiert. Hier mein Erfahrungsbericht zum Haare waschen mit natürlichen Mitteln ohne Abfall.

Warum natürliche, selbstgemachte Kosmetik verwenden?

Für unseren Kopf
Der Nopoo (kurz für no shampoo) Trend nimmt zu. Denn viele leiden unter zu trockener oder zu fettiger Kopfhaut, wodurch man entweder Schuppen hat oder ständig Haare waschen muss. Dass die Ursache des Problems oft nicht an der Kopfhaut liegt, sondern an den Shampoos, ist allerdings nicht allen bewusst. Denn die Shampoos entfernen Talg und Fett, welche unsere Kopfhaut produziert. Nicht damit wir es wieder abwaschen müssen, sondern um unsere Haut und Haare zu schützen. Klar ist es wichtig, dass die Poren weiteratmen können. Deswegen braucht es seine Zeit, bis die Überproduktion der Talgdrüsen sich einstellt. Denn durch das ständige Abwaschen des Fettes und Talgs produziert die Kopfhaut schnell nach.

Wer durchhält und die übergängige „Bad-Hair-Periode“ übersteht, wird mit gesundem, kräftigem Haar und Kopfhaut belohnt.

Doch nicht nur deswegen, ist die Nopoo Methode immer beliebter. Denn auch die folgenden Inhaltsstoffe sind oft in Kosmetik enthalten, schaden unserem Körper aber mehr, als dass sie helfen.

• Mineralöle
• Silikone
• Parabene
• Emulgatoren
• Duftstoffe

In der Kategorieübersicht Kosmetik findest du die genauen einzelnen Namen, in denen diese Stoffe vorkommen können.

Für die Umwelt

Viele Shampoos enthalten nicht nur möglicherweise schädliche Stoffe für unsere Haarpracht, sondern auch für die Umwelt. Gerade wenn Mikroplastik in Duschgels, Zahnpasta und Shampoos gemischt werden. Oft stecken sie zudem noch in Plastikflaschen, sind noch im Dreierpack vergünstigt verschweist und somit alles andere als Zero Waste

Die folgenden Mittel sind alle biologisch abbaubar und verschmutzen das Wasser nicht.

 

In 8 Schritten zu einem Zero Waste Haushalt

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Haare waschen ohne Shampoo – geht das?
Kurzantwort: Ja.
Etwas ausführlicher: Ja, aber die Kopfhaut und Haare brauchen eine Weile, bis sie sich daran gewöhnt haben. Je nach Haartyp und Shampoo und Häufigkeit des Waschens vor der Umstellung kann es bis zu einem halben Jahr dauern.

Hätte mir das jemand vor 4 Jahren gesagt, hätte ich die Nase gerümpft und ihn oder sie als Hippie abgestempelt. Jetzt gehör ich selbst dazu.

Tipps für den Umstieg
Durchhalten ist alles. Ja, meine Haare sehen fast nie fettig aus, ich kann mich nicht beschweren. Als ich auf Nopoo umgestellt habe, konnte ich sogar im Hotel an der Rezeption arbeiten, ohne dass jemandem etwas aufgefallen wäre. Einzig zum Anfassen war es anfangs etwas unangenehm.

Aber dagegen hilft viel Sonne (trocknet das Fett), Hüte, Mützen oder Trockenshampoo (ganz fein gemahlenes Natron mit Kakao, bis ein ähnlicher Haarfarbton erreicht ist).
Wer seine Haare täglich oder mehrmals wöchentlich wäscht, kann langsam zurückgehen und so die Kopfhaut erst mal langsam daran gewöhnen. Ich wasche meine Haare schon seit 3 Jahren 1-2 Mal die Woche (im Sommer manchmal etwas mehr, aber dann nur mit Wasser).

Steh zu dem, was du tust! Auch wenn deine Haare eine Zeit lang fettig sind, kannst du dies ja deinen Mitmenschen erklären, die vielleicht auch mitmachen und dem Kopf und der Umwelt was Gutes tun.

Die verschiedenen Alternativen

Natron und Apfelessig
Zum Waschen für mittellange Haare nimmt man einfach 1 Löffel Natron, gibt ihn in ein Glas, welches man während dem Duschen mit Wasser füllt, schüttelt es und leert es über den Kopf. Das gleiche dann nochmals mit 2 EL Apfelessig (und optional ein paar Tropfen ätherisches Öl, damit die Haare nach dem Waschen wunderbar duften). Zugegeben, der Essiggeruch unter der Dusche ist etwas befremdlich anfangs, doch mit den ähterischen Ölen, riecht man es kaum noch. Nach dem Trocknen riechen die Haare aber auch nicht danach und wenn man ätherisches Öl beigibt sowieso nicht.
Ich habe fast zwei Jahre, auch bei meiner Weltreise meine Haare so gewaschen und finde die Methode super.

Roggenmehl
Zutaten (für mittellange Haare)
• 5 EL Vollkorn-Roggenmehl
• Wasser
Das Mehl in eine Schüssel geben und mit so viel Wasser anrühren, bis eine gelartige Konsistenz erreicht ist. Das ganze 1-2 Stunden stehen lassen und in die nassen Haare einmassieren. Nach 5-10 Minuten gründlich ausspülen.

Da ich nicht ganz fein gemahlenes Roggenmehl gekauft habe, sind mir leider ein paar Stückchen im Haar hängen geblieben. Deswegen nicht meine Lieblingsmethode zum Haare waschen. Ich kenne aber viele, die damit sehr gut zurecht kommen.

Lavaerde

Die aus dem Atlasgebirge in Marokko stammende Lavaerde wird ungefähr im Verhältnis 1:1 mit Wasser vermischt. Dabei ergibt sich eine cremige Masse, die auf die Kopfhaut und den Körper aufgetragen wird. Nach 1-2 Minuten kann sie abgespült werden. Am besten lässt man das Pulver selbst vergehen – man kann auch ein kleines Glas füllen und in die Dusche stellen. Mein absoluter Favourite, seit ich auf die Erde gestossen bin. Jetzt brauch ich nicht mehr so viel Dinge in der Dusche rumstehen haben. Eine Dose für Kopf und Körper. Minimalismus pur! =)

Seife
In Unverpackt-Läden findest du auch Haarshampoo in fester Form. Dies schäumt wie ein Flüssigshampoo, ist aber kompakter und lässt sich sogar als Carry-On mit ins Flugzeug nehmen. Sie basieren meist auf natürlichen Inhaltsstoffen und brauchen deshalb auch eine kürzere Umgewöhnungszeit.

Nur mit Wasser

Eine Freundin von mir wäscht ihre Haare nur mit Wasser. Auch da brauchte es etwas Umgewöhnungszeit, aber auch hier passen sich Kopfhaut und Haare an. Schliesslich wäscht sich kein Tier ausser uns (freiwillig) die Haare mit Shampoo.

Wichtig bei allen Methoden ist, darauf zu achten, dass es der Kopfhaut und den Haaren gut geht. Regelmässiges Bürsten regt die Kopfhaut an und durchblutet sie gut, während sie gleichzeitig den Talg über die Haare verteilt, sodass diese alle gut geschützt sind.

Und mit was wäschst du deine Haare?

Hi, ich bin Michelle

Kreativer Wuschelkopf, die seit 2017 auf kuntergrün schreibt, designet, fotografiert, und deine Emails beantwortet.

Nachdem ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt habe, weil ich vegan ohne Müll leben wollte, gebe ich dir einiges an Inspiration genau dafür. Am häufigsten in Form von diesem Blog, weil ich hier meine Talente und Leidenschaften einbringen kann:

Mit meinen Worten zu einer nachhaltigeren Welt inspirieren.

All meine Inhalte sind dazu da, dir zu helfen, auch dein Leben zu vereinfachen und in Einklang mit der Natur zu bringen.

Michelle von kuntergrün