Bevor ich mit dem eigentlichen Thema anfange, eine kleine Exkursion zur Nennung der alternativen, pflanzlichen Produkten, die (zum Glück) langsam überall angeboten werden:

Ab sofort ist es verboten, vegane Milch, Joghurt oder Vleisch zu verkaufen. Ja, du hast richtig gelesen:
Der Europäische Gerichtshof hat letzten Monat entschieden, dass tierische «Ersatzprodukte» wie eben pflanzliche Milch nicht mehr nach dem «ursprünglichen» Produkt genannt werden dürfen, also der Eutersekretion von Kühen oder anderen Tieren. Interessanterweise stört es aber niemanden, dass der Fleischkäse so heisst wie er heisst, obwohl er keinen Käse beinhaltet wie ein veganer Freund bemerkte…

Obwohl ich als Bloggerin den Begriff Milch trotzdem noch nützen dürfte, da ich ja keine Produkte verkaufe, widerstrebt mir das jetzt. Ich glaube zwar nicht, dass Omnis ausversehen zum veganen Schnitzel greifen… aber von mir aus, nennen wir die pflanzlichen Produkte originell. Von mir aus gesehen sind es sowieso keine Ersatzprodukte für tierische Produkte. Es sind einfach pflanzliche Produkte, die lecker sind und kein Tierleid beinhalten. Also müssen neue Namen her. Der Name Garry für Käse kursiert ja schon länger in veganen Communities aber wie nennen wir den Rest unserer Produkte?

Wenn ihr Ideen habt, teilt sie, postet sie und kommentiert! Ich verwende der einfachheitshalber das Wort Drink für pflanzliche «Milch»… und damit kommen wir jetzt endlich zum eigentlichen Thema des heutigen Artikels:

Vegane Pflanzendrinks selber machen
Da ich aber möglichst zero waste lebe, will ich nicht ständig Tetrapacks wegwerfen. Pflanzliche Drinks selber herzustellen ist zum Glück ganz einfach, günstig und spart so einiges an Abfall ein (Kuhmilch kriegt man in einigen Unverpackt-Läden, Pflanzendrinks leider noch nicht).
Zur Grundausrüstung braucht ihr einen Mixer oder Pürierstab, ein Filtertuch (ein Nylonstrumpf tut es auch) und Gläser zum Abfüllen.

pflanzendrinks

Nussdrink
• 1 Liter Wasser
• 100g eingeweichte Mandeln
• 4 Datteln (ebenfalls über Nacht eingeweicht)
• Vanille
Alle Zutaten im Mixer mischen, dann durch ein Filtertuch absieben und fertig!
Wer lieber Cashews oder Walnüsse mag, kann natürlich auch andere Nüsse oder Samen statt Mandeln verwenden.
Oder wie wär’s mit einem Mix? Einfach ausprobieren!

Kokosdrink
• 1 Kokosnuss
• 1 Liter Wasser

Die in kleine Stücke gebrochene Kokosnuss wird in einem Mixer mit dem Wasser durchgemixt und danach durch ein Filtertuch abgesiebt. Finito! Mit dem Trester kann man beispielsweise Plätzchen oder Roh vegane Bounties machen.

Haferdrink
• 2 Tassen Haferflocken
• 5 Tassen Wasser
• Prise Salz
• Xylit, Ahornsirup oder Zimt (optional)
Die Haferflocken werden über Nacht mit dem Wasser vermischt und eingeweicht. Am nächsten Tag die eingesogenen Haferflocken mit noch mehr Wasser im Mixer vermischt und durch ein Sieb gefiltert. Das Gefilterte wird nochmals gemixt, mit etwas Ahornsirup und Zimt beispielsweise abgeschmeckt und wieder durchs Sieb gefiltert. Der Prozess kann ein weiteres Mal wiederholt werden, wenn der Drink noch zu unrein ist. Danach vor dem Gebrauch gut schütteln und geniessen!

Reisdrink
• 1 Tasse beliebigen Reis (ausser Risotto)
• Wasser
• Prise Salz
• Xylit, Ahornsirup oder Vanille (optional)
Zuerst wird der Reis mit doppelter Menge Wasser gekocht, bis alles Wasser aufgesogen ist. Dann gibt man 5 Tassen Wasser hinzu für den Mixer. Wer den Pürierstab benutzt, gibt erst 2 und später nochmals 3 Tassen Wasser zum Reis. Optional kann etwas Salz und ein Süssstoff hinzugegeben werden. Das Ganze dann durch das Filtertuch abfüllen und im Kühlschrank lagern.

Sojadrink
• 1 Tasse Sojabohnen
• Wasser
• Salz, Xylit, Ahornsirup oder Zimt (optional)

Der Sojadrink hat wohl die längste Geschichte der pflanzlichen Alternativen zur Milch: Erfunden wurde sie vor geschätzten 2000 Jahren. Die verbreitete Nutzung ist allerdings erst seit ungefähr 200 Jahren. Auch ein Sojadrink kann ganz einfach hergestellt werden: Die Sojabohnen für 12 Stunden mit viel Wasser einweichen, bis sie ungefähr doppelt so gross sind. Dann pro Tasse Sojabohnen die dreifache Menge Wasser dazu giessen und das Ganze pürieren. Danach wird der Rohdrink gefiltert. Der im Filtertuch gebliebene Rest nennt sich Okara und kann in gekochter form asiatischen Gerichten beigegeben werden. Auch der Rohdrink muss vor dem Verzehr gekocht werden, damit er für den Menschen geniessbar ist. Den Sojadrink unter ständigem Rühren ungefähr 20 Minuten kochen. Am Anfang wird sich noch viel Schaum bilden, der sich dann wieder legt. Jetzt kann die Milch optional noch mit Gewürzen abgeschmeckt werden.

Viel Spass beim Ausprobieren und Geniessen! Übrigens: Die ersten drei Rezepte eignen sich auch für eine roh-vegane Ernährung.

pflanzendrinks

Hi, ich bin Michelle

Kreativer Wuschelkopf, die seit 2017 auf kuntergrün schreibt, designet, fotografiert, und deine Emails beantwortet.

Nachdem ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt habe, weil ich vegan ohne Müll leben wollte, gebe ich dir einiges an Inspiration genau dafür. Am häufigsten in Form von diesem Blog, weil ich hier meine Talente und Leidenschaften einbringen kann:

Mit meinen Worten zu einer nachhaltigeren Welt inspirieren.

All meine Inhalte sind dazu da, dir zu helfen, auch dein Leben zu vereinfachen und in Einklang mit der Natur zu bringen.

Michelle von kuntergrün