Ein Tiny House ist winzig. Viele stellen sich ein Leben darin wunderbar vor. Das können wir auch bestätigen. Aber es gibt manchmal auch Tage, vor allem bei Regen und Schnee, wo wir weitere Räume vermissten, die im Tiny House definitiv keinen Platz haben.

Das kriegt man schon alles unter

Ich war anfangs so unglaublich begeistert von der Tiny House Idee, dass ich auch unbedingt wollte, das wir unseren kompletten Besitz im Haus unterbringen können. Also habe ich ausgemistet ohne Ende und war so stolz, dass alles ein Platz gefunden hat. Ich und mein Perfektionismus. Ich wollte unbedingt allen zeigen, dass es sehr wohl möglich ist, nur in einem Tiny House zu leben und keine weiteren Dinge irgendwo gelagert zu haben. Und ja, ich habe es auch geschafft. Der Prozess war  bereichernd, weil wir echt viele Dinge verschenkt und weggegeben haben. Praktisch war es dann aber irgendwie trotzdem nicht so – Platzmangel im Tiny House ist ausgebrochen. Und so kam es, dass wir nach und nach einige Räume vermissten:

Yogaraum

Unser Tiny House ist zwar so designt, dass wir zwei Yogamatten ausrollen können, allerdings ist da natürlich nicht viel Platz. Manchmal wäre es richtig schön, wenn man nicht oben und auf der Seite ständig ankommt, sondern sich richtig frei bewegen könnte. Das ist im Sommer auf der Terrasse oder der Wiese überhaupt kein Problem. Aber im Winter hab ich meistens keine Lust mich in den Schneesturm zu stellen und tief zu atmen ;)

Werkstatt

So ein Haus ist nie wirklich fertig. Es gibt immer wieder etwas, was man noch verbessern, reparieren oder neu machen könnte. Aber mit Stichsäge und Akkuschrauber im Tiny House rumzuwerkeln ist nicht so toll. Alles voller Holzspäne und die zweite Person hat sozusagen keinen Platz zum (ruhig) sein. Auch das Werkzeug alles unterzubringen, und zwar so, dass man auch wieder gut rankommt, wenn man es braucht, kann eine Herausforderung sein. Auch hier: Im Sommer kann vieles einfach draussen vor der Tür gemacht werden. Bei Schnee oder Regen mögen das die Maschinen dann aber auch nicht so.

Büro

Das Büro haben wir vor allem vermisst, weil wir über den Winter und Frühling beide zu fast 100% von zuhause aus gearbeitet haben. Am Esstisch und an meinem kleinen Bürotischchen. Das geht zwar, aber wenn beide so viel “Home Office” haben, wäre ein richtiger Schreibtisch auch mal ganz nett, wo man nicht bei jeder Mahlzeit alles verräumen muss.

 

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Kellerabteil

Ja, wir haben es geschafft, all unser Hab und Gut ein Jahr lang in oder unter dem Tiny House zu lagern. So praktisch war das allerdings nicht immer. Wir haben zum Beispiel eine VW Caddy Campingausrüstung, die wir den ganzen Winter im Auto lassen mussten, weil wir sonst kein trockenes Plätzchen dafür hatten. Das war a) aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll, weil mehr Gewicht auch mehr CO2-Ausstoss bedeutet und b)unpraktisch, da man einfach kaum mehr was ins Auto laden konnte. Auch unser restliches Bauholz würd sich freuen, nicht unter dem Haus gelagert zu werden, weil es da trotzdem hinregnet und somit schneller verwittert.

Die Lösung bei Platzmangel im Tiny House? Räume mitbenutzen!

Obwohl wir es auch ein Jahr lang geschafft haben mit nur unserem Tiny House und keinen weiteren Räumen zur Mitbenutzung, kann es viel Lebensqualität bedeuten, gewisse Räume (das hängt natürlich von den Bedürfnissen der Bewohner ab) mitbenutzen zu können. Egal ob das jetzt ein Malraum, ein Ski-Unterstell-Lager oder eben eine Werkstatt ist. Bei so kleiner Grundfläche, sind Räume zur Mitbenutzung Gold wert. Aus ökologischer Sicht macht das natürlich auch viel Sinn, weil viele Räume nicht rund um die Uhr genutzt werden, also gut mit Nachbarn geteilt werden können.

Stellplatz mit Benefits

Falls ihr also mit dem Gedanken eines Tiny Houses spielt: Überlegt euch, wo ihr stehen wollt. “Allein-mitten-in-der-Natur”  klingt zwar erstmal voll romantisch, aber ist aus verschiedenen Gründen nicht optimal: So nimmt die Zersiedlung weiter ihren Lauf und die Natur bekommt immer weniger Platz, und Nachbarn zu haben ist in den allermeisten Fällen super praktisch. Keine Backform oder Mehl zuhause? Nachbarn fragen. Kein Platz für die Skier im Haus? Nachbarn fragen. Was wir gelernt haben: Viele Menschen finden es wunderbar, wenn sie etwas geben können – sei dies Platz, ein offenes Ohr oder Lebensmittel. Denn die Freude etwas zu verschenken ist meist grösser, als die, es zu erhalten :)

Bei der Suche nach einem geeigneten Stellplatz könnt ihr also auch schon überlegen, welche Räume ihr gerne mitbenutzen würdet, damit ihr keinen Platzmangel im Tiny House habt. Gemeinschaftsleben ahoi!

Übrigens: Unser neuer Standort in der Schweiz bietet uns genau diese Räume zur Mitbenutzung an. Das war ein Grund, warum wir uns entschieden haben, umzuziehen…

Hi, ich bin Michelle

Kreativer Wuschelkopf, die seit 2017 auf kuntergrün schreibt, designet, fotografiert, und deine Emails beantwortet.

Nachdem ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt habe, weil ich vegan ohne Müll leben wollte, gebe ich dir einiges an Inspiration genau dafür. Am häufigsten in Form von diesem Blog, weil ich hier meine Talente und Leidenschaften einbringen kann:

Mit meinen Worten zu einer nachhaltigeren Welt inspirieren.

All meine Inhalte sind dazu da, dir zu helfen, auch dein Leben zu vereinfachen und in Einklang mit der Natur zu bringen.

Michelle von kuntergrün