Tiny House Bau

Ein Tiny House zu bauen, ist keine Fahrt im Vergnügungspark- obwohl, die Höhen und Tiefen hat man auf jeden Fall auch mit dabei. Wir haben unser Haus komplett selbst gebaut – eine tolle, aber auch anstrengende Erfahrung. Falls du auch am bauen bist, oder bauen möchtest, habe ich dir hier unsere 9 3/4 Lektionen, die wir gelernt haben – und gerne schon vor dem Bau gewusst hätten.

 

#1 Es geht immer irgendwie weiter

Manchmal haben wir gebaut und gebaut und kaum Fortschritte gesehen. Und dann merkt man, dass etwas nicht aufgeht, so wie es geplant war. Aber egal, vor welchem Problem wir standen, wir haben immer eine Lösung gefunden. Nummer 4 hat uns dabei meist geholfen.

 

#2 Es ist völlig normal, einen Baukoller zu haben

Manchmal hatten wir beide soo was von keine Lust zum Bauen. Das ging manchmal so weit, dass wir es gar nicht fertig machen wollten. Ich habe ehrlich gesagt schon wieder mit dem Zweifeln begonnen, bis ich mich austauschte und herausgefunden, dass fast alle Häuslebauer irgendwann mal die Nase voll haben. Auch hier hilft Nummer 4. Und irgendwann kommt die Lust von ganz alleine wieder ;) (das soll jetzt aber bitte nicht als Prokrastinationsausrede gelten – wir haben uns oft auch einen Tritt in den Hintern gegeben und sind bauen gegangen. Oft hat’s uns dann doch noch Spass gemacht).

 

#3 Emotionale Prozesse brauchen Raum und Zeit

Gerade wer als Paar zusammen baut, könnte wahrscheinlich auch wie wir ab und an emotionale Prozesse (oder Streit) auf der Baustelle zu haben. Manchmal wollte ich das nicht wahrhaben – lieber schnell weiterbauen, damit wir schnell einziehen können. Klappt nicht. Ist viel anstrengender. Zumindest bei uns.

 

#4 Pausen sind genauso wichtig

Aah, die Lektion ist bei mir leider immer noch nicht so ganz rein – auch wenn ich es unterdessen schon viel besser im Griff habe. Pausen sind so unglaublich wichtig. Ohne sie ist man irgendwann ausgebrannt. Das führt dann viel schneller zu Baukoller und Energielosigkeit – wodurch wieder mehr Fehler beim Bauen passieren. Wir hatten im ersten Baujahr (fast) unseren kompletten Urlaub und fast alle Wochenende nur gebaut. Bis wir fast nicht mehr konnten. Ab da haben wir zumindest Sonntag Pause gemacht und haben uns bewusst Zeit für andere Dinge genommen. Aber auch während dem Bauen selbst sind Pausen echt wichtig, gerade wenn es körperlich anstrengend ist. Mein Körper funktioniert viel besser, wenn ich ihm alle 2 Stunden eine kurze Pause gönne, trinke, was esse und dann wieder weitermache.

 

#5 Baufortschritte teilen motiviert

“Vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sehen” ist hier das passende Sprichwort. Vor lauter Holz, Schrauben und Maschinen haben wir manchmal die Fortschritte gar nicht mehr so sehen können. Ein Foto machen und an Interessierte schicken, hilft hier ungemein, weil von aussen oft die kleinen Schritte gesehen werden. Wir haben während des ganzen Baus immer wieder Besucher gehabt, die sich über unser Blog gemeldet haben. Fragen, Staunen und noch mehr Fragen haben diese Menschen mitgebracht. Und so haben wir langsam gemerkt, wie viel wir schon wissen und geschafft haben.

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#6 Geniessen

Ich bin heute in Zitatlaune, sorry: “Der Weg ist das Ziel”. Eine Lektion die auch nicht immer so in meinen Kopf will. Das Bauen selbst ist unglaublich befriedigend für uns. Weil man mit den Händen (zugegeben, natürlich auch noch ein paar Maschinen) unglaubliche Dinge schaffen kann. Vier Hände haben unsere Villa Kuntergrün gebaut. Wer nicht gerne handwerklich tätig ist, dem empfehle ich nicht, ein Haus selbst zu bauen. Wer es genauso liebt wie wir – do it und geniesse die Reise ;)

 

#7 Teamwork feiern

Zwar haben Felix und ich das Haus fast komplett selber gebaut, aber ab und an hatten wir auch Unterstützung von weiteren Händen: Die von meinen und Felix Eltern, von unserem Bauer des Vertrauens, von Freunden. Darüber sind wir unglaublich dankbar. Und es lohnt sich diese Leute auch zu grossen Meilensteinen einzuladen und zu feiern.

 

#8 Dass es sich gelohnt hat

Obwohl wir ein klares Ziel vor Augen hatten, wollten wir das Haus manchmal lieber anzünden als weiterbauen. Aber ganz ehrlich, jetzt, wo es fertig ist, kann ich nur sagen, dass sich all das gelohnt hat. Jeder Blutstropfen, jede Träne der Verzweiflung, jeder glückliche Moment, in dem ein Bauabschnitt fertig wurde.

Wir haben es nicht nur geschafft, unser eigenes Zuhause zu bauen, sondern haben dabei noch unglaublich viel gelernt. Und morgens aufzuwachen und zu sehen, was die eigenen Hände so alles können, ist gerade für Finger, die sonst vor allem Tastaturen bearbeiten, ein wundervoller Ausgleich (übrigens auch für meine Blogger-Hände).

 

#9 Es hat ein Ende

Oh, wie oft habe ich nur den Berg gesehen und keine (bequemen) Wege, um darauf zu kommen. Das Gute ist, man wird tatsächlich einmal fertig. Zumindest so fertig, wie ein Haus werden kann – Verbesserungspotential, Bedürfnisanpassungen und Reparaturen gibt es immer wieder. Aber der Bau hat ein Ende. Und dann muss man erstmal kein Brett und keine Schraube mehr anfassen  *hust* Baukoller *hust*.

 

#9 3/4 Am Ende kommt alles gut

Voldemort wird besiegt – und das Haus wird (selbst wenn es einige Baufehler enthält) auch gut werden. Manchmal habe ich daran wirklich gezweifelt. Aber hier steht es, sieht schnucklig aus und lässt sich gerne von Besucher und Bewohner bestaunen. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es nicht das Ende ;)

 

PS: Ja, Harry Potter Fan hier drüben – Du auch?

Hi, ich bin Michelle

Kreativer Wuschelkopf, die seit 2017 auf kuntergrün schreibt, designet, fotografiert, und deine Emails beantwortet.

Nachdem ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt habe, weil ich vegan ohne Müll leben wollte, gebe ich dir einiges an Inspiration genau dafür. Am häufigsten in Form von diesem Blog, weil ich hier meine Talente und Leidenschaften einbringen kann:

Mit meinen Worten zu einer nachhaltigeren Welt inspirieren.

All meine Inhalte sind dazu da, dir zu helfen, auch dein Leben zu vereinfachen und in Einklang mit der Natur zu bringen.

Michelle von kuntergrün